Ein Arboretum ist eine Art Baum-Museum


So was wie ein botanischer Garten mit mehr Bäumen und Sträuchern als Blumen.

So furchtbar viele gibt es gar nicht davon. In Kroatien etwa befindet sich ein mehr als sechshundert Jahre altes Arboretum, das älteste der Welt.

Ja, und in Ellerhoop, bei uns um die Ecke im südlichen Schleswig-Holstein, liegt eins mit über 4000 Baum- und Pflanzenarten auf 17,3 Hektar. Für das Eintrittsgeld in diesen Riesenpark muss eine alte Frau enorm lange häkeln – aber vermutlich ist es angemessen.

Da hat es versteinerte Bäume und nachgemachte Bäume und lebendige Bäume, einige mit den Füßen in Wasser – denn Teiche gibt es auch.

Dazwischen wachsen Blüten, teilweise ebenfalls auf Bäumen. Beispielsweise prunken und duften ganze Blauregenplantagen vor sich hin. 

Rund um die Beete stehen aparte Sitzgruppen oder Bänke oder Sitzkörbe, plätschern verschiedenste Springbrunnen und laufen fotografierende Menschen umher. Sie fotografieren die Gewächse und sich selbst vor den Gewächsen und sich gegenseitig, von ganz nahe oder ganz weit weg. Und die meisten sehen sehr entspannt aus und lächeln.

Ein molliger alter Herr fotografierte nicht. Er zeigte indessen jedem, der sie sehen wollte, Fotos, die er vergangenes Jahr von den Lotosblüten auf einem der Teiche gemacht hat.

Die Vögel sangen immer noch Frühlingslieder, obwohl sich alles anfühlte wie tiefer Sommer. Ich freute mich, in der Nähe ein offenbar größeres Insekt zu hören (nach allem, was über das Insektensterben gesagt wird), aber der Löwe machte mich darauf aufmerksam, das sei kein Insekt gewesen; vielmehr hätte der mollige alte Herr mit  den Lotosfotos sich nur ausführlich die Nase geschnäuzt …

 

 

 


2 Antworten zu “Ein Arboretum ist eine Art Baum-Museum”

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