Ich hasse Feuerwerk


Es versetzt nahezu alle Tiere, die im Haus und die frei in der Natur lebenden, in erbärmliche Angst. Die dummen Tiere, sie scheinen nicht zu begreifen, wie wunderschön das ist.

Hört sich an wie Krieg.

Riecht wie Krieg.

Sieht vielleicht kurzfristig etwas hübscher aus. (Obwohl: Von Weitem oder aus dem Orbit soll eine echte Front, an der sich Menschen ganz ernsthaft gegenseitig abmurksen, auch sehr apart wirken.)

Hinterlässt Schwefelschwaden und Tonnen von Dreck.

Die Umwelt ist viel zu sauber. Immer gib’s ihr.

Vor 15 Jahren wohnte ich in einer ruhigen Seitenstraße. Die wurde von der Jugend zwischen Weihnachten und Neujahr gern etwas unruhiger gestaltet. Da waberten die giftigen Wolken in der Winterluft eine Woche lang. Damals hatte ich drei Aquarien. (Ja, ich weiß, man kann’s auch übertreiben.)

Wasser überträgt den Schall wunderbar und Fische, selbst, wenn sie nicht viel quatschen, besitzen durchaus Ohren. Meine Guppys und Mollies gerieten also immer wieder in Panik. Außerdem setzten die Dämpfe ihnen zu. Am 1. Januar, morgens, trieben fünf Stück mit den Bäuchen nach oben, trotz geschlossener Fenster.

Sind ja nicht teuer, kann man nachkaufen. Ich war nur so dumm,  persönliche Beziehungen zu ihnen zu aufzubauen. 

Danach haben wir die Rahmen der Balkontür und der Fenster mit schwarzem, festem Isolierband abgedichtet, jedes Jahr vor dem wundervollen Gesamtfeuerwerk. Dann sind die Fische zwar verängstigt herumgehuscht, doch sie haben überlebt.

Ich hasse Feuerwerk…


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert