Einige Sachen kommen aus der Mode


und es fällt gar nicht besonders auf.

Vorgelesen wird kaum noch.

Das war eine so beliebte Freizeitbeschäftigung, vor allem im vorletzen Jahrhundert. Aber auch in der ersten Hälfte des vergangenen und darüber hinaus – vielleicht bis zu dem Punkt, an dem es Hörbücher gab.

Bis dahin setzte sich ein Familienmitglied (gern Großeltern) oder der Partner oder ein Freund hin und las geduldig, laut, das Buch in der Hand.

Räusperte sich hin und wieder, verlas sich auch, kämpfte mal mit einem Wort… Blickte lächelnd auf und nahm die Brille ab. Erlaubte sich womöglich einige persönliche Sätze zu dem eben gelesenen.

Inzwischen ist das anders. Der Zuhörer hat meistens zugestöpselte Ohren. Er fährt im Auto oder auf dem Rad oder er läuft sportlich vor sich hin – unter Umständen nicht durch die Natur, sondern auf einem festmontierten Rad im Keller oder auf einem Laufband im Fitnesscenter. Er blickt dabei vor sich hin, wen soll er auch angucken?

Die vorlesende Stimme gehört einer Schauspielerin oder einem Schauspieler. Sie verlesen sich nicht und sie räuspern sich nicht (das wurde rausgeschnitten) und sie sagen schon gar nicht ihre persönliche Meinung zum gelesenen Stoff.

Natürlich ist das viel, viel perfekter…

 

 

 

 

 


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