Er war eins von sieben Kindern, ein strahlender, stets gutgelaunter Junge, weshalb seine Familie ihn Sonny Boy nannte. Klein von Gestalt (nur 1.64) aber mit einem hübschen Gesicht und einer beachtlichen, vollen, kräftigen Stimme, so warm und schmetternd, als hätte er italienische Vorfahren. Doch seine Eltern waren russisch-jüdischer Emigranten.

In den 50er-Jahren war er ein berühmter Pop-Sänger. Er hatte eine Reihe von Nr. 1 -Hits, eine eigene Fernsehshow, er füllte Konzerthäuser in Las Vegas, London und New York. Eddie Fisher war ein Teeny-Schwarm und riesig glücklich verheiratet mit einem entzückenden, quirligen Persönchen, Debbie Reynolds, Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin, ebenso begabt, erfolgreich und strahlend wie er. Ein Traumpaar.

Sie besaßen zwei süße, gesunde, hübsche Kinder, Carrie und Todd. Manche Menschen haben immer und in jeder Beziehung Glück.
Der kleine Todd übrigens war so genannt worden nach Eddie Fishers bestem Freund, dem Filmproduzenten Michael Todd. Der hatte gerade zum zweiten Mal geheiratet, die schöne junge Elizabeth Taylor. Eddie Fisher fungierte als Trauzeuge, seine Frau Debbie als Trauzeugin, denn Elizabeth Taylor war seit langem ihre beste Freundin. Die beiden Paare trafen sich gern und gingen miteinander aus.
Doch bereits ein Jahr nach der Hochzeit stürzte Michael Todd mit seinem eigenen kleinen Flugzeug ‚Lucky Liz‘ ab. Er war sofort tot.
Seine Witwe wurde fast wahnsinnig vor Kummer. Sie brauchte Hilfe, Trost und Beistand. Und weil ihre Freundin Debbie mit den beiden kleinen Kindern beschäftigt war, bekam Liz diese wichtigen Dinge von Eddie Fisher. Er saß rund um die Uhr an dem Bett, in dem sie weinte, hielt ihre Hand, die sie fest umklammerte und versuchte, sie auf andere Gedanken zu bringen. Später erzählte sie, sie hätte ihn nicht mal losgelassen, um auf die Toilette zu gehen: er hätte mitkommen müssen.
Soviel Zuwendung zeigte Wirkung; Elizabeth kam wirklich auf andere Gedanken. Sie wollte die Hand des Mannes ihrer Freundin überhaupt nicht mehr loslassen. Eddie ließ sich also so schnell wie irgend möglich von Debbie scheiden – da waren sein Töchterchen drei und sein kleiner Sohn ein Jahr alt. Und er heiratete einige Monate später Mike Todds Witwe Elizabeth, damals ‚die schönste Frau der Welt‘. Manche Menschen haben immer und in jeder Beziehung Glück.

Für Leute mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn: Fünf Jahre später verliebte sich die schönste Frau der Welt bei den Dreharbeiten zu ‚Cleopatra‘ in Richard Burton. Nun ließ sie sich in rasender Eile von Eddie Fisher scheiden, um ihre neue Liebe zu heiraten.
Eddie Fisher heiratete kurz darauf die blonde Sängerin Connie Stevens (die Ehe hielt nur zwei Jahre, brachte aber immerhin zwei Töchter hervor), und später noch zwei weitere Male, allerdings unbekanntere Frauen.
An den Erfolg seiner Jugend konnte er nicht wieder anknüpfen. Er erklärte das später in einem Interview damit, dass Drogen und Spielsucht sein Leben ruiniert hätten.
Glücksfaktor: Nicht zuviel Glück auf einmal. Es kann gefährliche Nebenwirkungen haben …