10. Mai: Heute ist ‚Räum-dein-Zimmer-auf!‘-Tag in USA


‚Clean-up-your-room!-day.‘

Es könnte sein, dass dieser Tag auf eine Art Ur-Konflikt zwischen Eltern und Kindern hinweist, der womöglich bereits in der Steinzeit getobt haben mag: „Räum bitte sofort die Knochen, Federn und Fellreste in deinem Teil der Höhle auf, Klein-Mammuti, da bricht man sich ja die Haxen!“

Aber die Aufforderung, Ordnung zu schaffen, gilt ja nicht nur für Kinder. Unordnung breitet sich wie eine Art Hautflechten von selber aus, wenn nicht immer wieder aktiv und bewusst überall aufgeräumt wird. So, wie jemand, der sich gründlich gewaschen hat, ja auch nicht von da ab sauber bleibt, solange er nur ruhig in der Ecke sitzt. Leben bedingt Veränderung, auch Verunreinigung – und die Sache macht noch nicht mal vor dem Tod Halt, im Gegenteil.

Staub fällt nun einmal, er beinhaltet jede Menge Restpartikel des Lebens und des Todes. So ähnlich ist es mit der Unordnung. Stell eine Pillenschachtel auf die Tischecke, in der Absicht, sie bei nächster Gelegenheit an ihren Platz zu räumen – kommst du wieder vorbei, unterhält sie sich mit einem Bleistiftanspitzer, einer Taschenlampe und einer Kuchengabel. Das ist der – ‚Oh, hier ist es sowieso unordentlich, hier kann ich schnell was ablegen!‘ – Effekt. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Moral. Das Schmuddelige und Unkorrekte zieht seinesgleichen an.

Dass der ‚Räum-dein-Zimmer-auf‘-Tag gerade im Mai liegt, weist auf die in vielen Kulturen weitverbreitete Sitte des Frühjahrsputzes hin. Soviel ich weiß, gibt es die meisten Scheidungen ebenfalls im Frühling …

Manche Menschen schätzen es, wenn man ihnen beim Ordnungmachen behilflich ist. Manche finden nichts schlimmer als das. Einige Leute räumen richtig gern auf und kommen dadurch in gute Laune (meine Mutter war so ein Fall. Für sie war Aufräumen und Putzen DAS Mittel gegen Depression). Andere brauchen Wochen, um sich seelisch darauf vorzubereiten, sich zu überwinden und sich davon zu erholen. Dazwischen liegt schmerzlichste  Aufschieberitis, stolz auf ihren klangvollen Namen Prokrastination.

Wer kein besonderes Talent zum Klar-Schiff-machen hat, dem sei gesagt: Die beste Methode, eine Schublade, einen Schrank, ein Zimmer oder Seelenmüll aufzuräumen ist es stets, erst mal alles nach außen zu krempeln bis in die letzte Ecke. Viel wegzuwerfen. Und den Rest mit einigem System wieder einzuräumen …

Wenn alles schön geworden ist, Ernst, dann gibt es Vanillepuddling!

Glücksfaktor, unbedingt, zumindest, wenn sie hergestellt wurde: Ordnung.


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