13. Dezember: Tag des heißen Kakaos in USA


Darüber könnte Ernst einen Beitrag schreiben, weil er viel davon versteht. Also zumindest trinkt er gern Kakao. Und zwar nicht irgendein fertiges Instant-Zeugs, mehr Zucker als sonstwas, sondern echten, redlichen Kakao, gesüßt mit Kokosblütenzucker oder sogar Honig, angerührt mit flüssiger Sahne, gewürzt mit Vanille oder Zimt, mit sehr heißem Wasser aufgegossen und leicht schaumig gerührt. So (allerdings mit Zucker) hat ihn schon meine Mama zubereitet.

Europäer glauben häufig, Kakao wäre von Natur aus süß. Das ist ein großer Irrtum, im Gegenteil. In Mittelamerika, wo ihn die spanischen Eroberer entdeckten, nannten die Azteken ihn Cacahuatl (oder Xocolatl), das bedeutet Bitterwasser. Sie mischten ein Getränk aus Kakao, Cayennepfeffer, Mais, Vanille und Salz – nix Zucker. Weil das Fruchtfleisch des Kakaos jedoch zuckerhaltig ist, ging es bei richtiger Behandlung in Gärung über und ergab Alkohol. Damit hat sich der letzte Aztekenkönig Moctezuma den traurigen Rest seines Lebens ein bisschen verschleiert. Die Spanier berichteten, er becherte ‚große Mengen‘ davon.

Übrigens benutzten die Azteken Kakaobohnen häufig auch als Zahlungsmittel: 200 Stück gegen einen soliden Truthahn, 100 für einen gesunden Sklaven.

Die Conquistadoren brachten die interessanten Früchte mit nach Hause, wo sie sich bald größter Beliebtheit erfreuten, vor allem, als sich herausstellte, dass Kakaobohnen durch das Rösten viel von ihren Bitterstoffen verlieren und dass schmackhaftere Zutaten vorhanden sind als Mais, Pfeffer und Salz. Als Heilmittel galt Kakao bei uns im 17. Jahrhundert auch, es gab ihn in der Apotheke als allgemeines Stärkungsmittel, das vor allem die Liebeslust aufschäumt.

Am Hof des Sonnenkönigs, Louis XIV., war er der absolute Hit, der König selbst schlürfte ihn leidenschaftlich gern und wer es sich leisten konnte, der genoss dann auch ein Tässchen der dicklichen, öligen, aromatischen Angelegenheit; Kakao war damals richtig teuer.

Inzwischen ist er normalerweise stark entölt und der Geschmack dürfte kaum noch dem ursprünglichen gleichen. Und natürlich ist Kakao einer der Hauptbestandteile des unverzichtbaren Glücksfaktors Schokolade …

 

 


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