27. November: Tag der ins Gesicht geschmissenen Torte!


In Amerika gefeiert als ‚National Pie in the Face Day‘.

In einem ihrer ersten Bücher hat Astrid Lindgren zugegeben, dass sie manchmal den ausgeprägten Wunsch verspürte, jemanden ‚eine reelle Sahnetorte‘ ins Gesicht zu werfen. Sie war 1907 geboren und ging in ihrer Jugend eben noch in Stummfilme, in denen – vor allem, wenn sie sich ‚Groteske‘ nannten – oft und gern mit Sahnetorten geworfen wurde.

Ein Ausdruck politischer Missbilligung ist der Tortenwurf immer noch: Sahra Wagenknecht bekam vor einigen Jahren auf dem Parteitag in Magdeburg recht unvermutet ein lockeres Gebäck vor den Latz. Weshalb ganz genau, wurde, soviel ich weiß, in diesem Moment nicht hinzugefügt. Das konnte sie sich dann denken.

Das erinnert mich an die Norddeutsche Variante, die ‚Weiß-warum-Torte‘.

Wir Ureinwohner von Marsch und Geest zeichnen uns ja durch unsere Wortkargheit aus. Notfalls handeln wir lieber, anstatt zu quatschen. Dadurch mag die Sitte entstanden sein, bei einer Person, der man nicht gewogen ist, zu klingeln und ihr, wenn sie öffnet, die Sahne- oder Buttercremetorte ins Gesicht zu klatschen. Dem folgt, während der Werfer sich bereits umwendet und den Ort der Tat verlässt, ein kurz über die Schulter geäußertes: „Weiß warum, ne?“

(Übersetzt: „Du bist dir wohl bewusst, wodurch du mein Missfallen erregt hast, du Stinktier!“)

Am Tag des Tortenwurfs, also heute, erledigt sich das natürlich besonders gut.

Glücksfaktor: Torten als solche. Auch auf dem Teller.


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