Am 29. März 1972 nahmen vier junge Schweden ihr erstes gemeinsames Musikstück auf, einen Song namens People Need Love. Die beiden männlichen Mitglieder der Musikgruppe, Benny Andersson und Björn Ulvaeus, hatten ihn komponiert und sangen gemeinsam mit ihren bildhübschen Freundinnen, Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad, die eine ein blonder Engel, die andere eine brünette (manchmal auch rothaarige) Schönheit und beide mit herausragenden Stimmen gesegnet, Sopran und Mezzo-Sopran.
Schon am Tag darauf kam die Gruppe mit ihrem Lied ins schwedische Fernsehen. Dabei sitzen alle vier um ein Klavier herum und singen: ihr erster gemeinsamer Fernsehauftritt. Anfang Juni gab es den Song als Platte. Und wie hieß die vielversprechende Gruppe? Als Interpreten sind angegeben: Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid. Was Stig Anderson, der Produzent, (später wurde er der Manager der vier), ausgesprochen dämlich fand. Und weil er offenbar jedesmal nervös mit den Augenbrauen zuckte, wenn es hieß Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid, einigte man sich bald darauf, lieber kurz und einprägsam die Initialen zu nutzen und ABBA zu sagen.
Ungefähr ein Jahr später, im Januar 1973, trat ABBA dann nochmal mit derselben Nummer in der deutschen Musiksendung Disco mit Ilja Richter auf. Damals waren sie zwar bereits recht bekannt, aber beileibe noch nicht so berühmt wie später. Deshalb merkte vermutlich kaum jemand, dass bei dieser Aufnahme nur drei Original-ABBAs dabei waren, Benny, Björn und Anni-Frid. Die vierte ABBistin ist nicht echt. Eine Ersatz-Blondine, Inger Brundin, ersetzte in diesem Fall ihre Freundin Agnetha, denn die war gerade überaus schwanger. Inger musste allerdings nicht singen, sondern nur das Mäulchen bewegen. Zur Zeit von Ilja Richter wurde sowieso synchron gesungen. Was bedeutet, die Stimme gehörte schon Agnetha. Nur das Gesicht war gerade mal ein anderes …
Glücksfaktor: Wenn immer passender Ersatz zur Hand ist …