Abenteuer


Im frühen Mittelalter war das eine ehrenwerte Angelegenheit und hieß Aventiure oder Queste. Ritter wie Parzival und Galahad jagten Drachen oder den Gral, wurden allgemein bewundert und machten die Welt  für alle anderen etwas besser.

Inzwischen ist das Abenteuer zu einer bedenklichen Sache heruntergekommen. Wir leben in einem extrem sicheren Zeitalter. Kaum eine Tätigkeit, zu der kein Helm benötigt wird. Kürzlich sah ich einen sehr kleinen Jungen, der auf der Straße, von seiner Mutter an der Schulter gehalten, auf einem Dreirad fuhr. Sein Helm war etwas größer als er selber.

Es wird meiner Ansicht nach nicht lange dauern und Säuglinge im Kinderwagen werden Helme tragen. Immerhin könnte ihnen unterwegs was auf den Kopf fallen.

Wir sind überall angeschnallt und wenn es uns am Daumen juckt, gehen wir sicherheitshalber zum Arzt. Man kann nie wissen. 

Abenteuer zeichnen sich dadurch aus, dass sie gefährlich sind. Kann gut ausgehen, muss aber nicht. Also sollte man Derartiges lieber bleiben lassen. Niemand bewundert mehr den Drachentöter oder denjenigen, der auf eine Queste geht. Verantwortungslos sowas. Wenn’s daneben geht, haben es alle gleich gewusst. Wenn ihm was passiert, muss die Solidargemeinschaft blechen.

Falls es gelingt, heißt es: Naja. Mehr Glück als Verstand …

Glücksfaktor: Mut zum Leben.


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