Ganz alte Fotos unserer Urururgroßeltern, in bräunlichem Schwarzweiß und auf Pappe gezogen, oder alte Schwarzweißfotos unserer Großeltern, von weißen Zacken umrahmt, halten offenbar ewig.
Solche aus den 70er-, 80er- Jahren hingegen laufen häufig rot an, bekommen seltsame Schlieren und verblassen dramatisch. Ich hab in der letzten Zeit eine Menge Fotos aus der Jugend des Löwen und meiner eigenen gesammelt und versucht, die Verfärbten nachträglich noch zu sanieren. Mit einigen gelingt das überraschend gut, andere sind bereits unrettbar verloren.
Beispielsweise gibt es ein Bild vom jungen Löwen, auf dem ich ihn nicht mal am Haar erkennen würde. Eher an den Hüften und an den Händen. Und auch das kleine Mädchen neben ihm ist durch blaue Schleier unkenntlich. (Was allerdings der erwünschten Diskretion bei Aufnahmen von Kindern sehr entgegenkommt.) An diesem Bild kann man nichts mehr machen. Ich konnte den Rot-Ton entfernen, nur erkennt man dadurch die Gesichter immer noch nicht. Die sind futsch.
Ein Foto, das mich auf einem Campingstuhl im Mittelmeer zeigt, konnte ich nicht nur vom höllischen Rotstich befreien und wieder zeigen, dass es mitten in der Nacht entstanden ist …
auch die Gesichtszüge sind wieder besser zu erkennen.
Schwarzweißbilder verlieren manchmal die Konturen, selbst, wenn sie ursprünglich gar nicht überbelichtet waren.
Irgendetwas an Farbfotos arbeitet chemisch lange nach dem Entwickeln der Aufnahmen immer noch weiter und weiter …
… bis zur Selbstzerstörung. Dies Silvesterbild war noch nicht rot geworden, aber entschieden rosa.
Glücksfaktor: die Möglichkeit, alte Fotos vielleicht noch zu retten. Aber dazu muss man sie aus alten Kartons und Alben fischen und bearbeiten!