Am 1. März 1954 explodierte Castle Bravo!


Das sah beeindruckend aus. Es war der gigantischste jemals auf dem Bikini-Atoll gezündete Atomwaffenversuch.

Die stärkste thermonukleare Waffe der Amerikaner detonierte mit einer Sprengkraft von 15 Megatonnen. Leider hatten die Konstrukteure sich ein bisschen verrechnet; die Explosion wurde zweieinhalbmal so stark wie ursprünglich erwartet.

So was kann passieren. Irren ist menschlich und Wissenschaftler sind auch nur Menschen.

Nach einer Minute stand die Pilzwolke 15 Kilometer hoch, nach sechs Minuten maß sie 40 Kilometer bei einem Durchmesser von 100 Kilometern. Noch in 400 Kilometern Entfernung sah man den Lichtblitz der Explosion. Die Grube, die in das Bikini-Atoll gerissen wurde, besaß einen Durchmesser von 2 Kilometern.

Bei diesem gewaltigen militärwissenschaftlichen Test wurden bedauerlicherweise die Bewohner der Insel Rongelap verstrahlt, 236 Personen. Viele trugen schwere Verbrennungen davon oder wurden strahlenkrank.

Auch die Besatzung des 140 Kilometer entfernt dümpelnden japanischen Fischerbootes Glücklicher Drache V, dreiundzwanzig Mann, erlitt starke Verstrahlungen. Ein Besatzungsmitglied, der Funker, starb sogar innerhalb kürzester Zeit. Die anderen wurden langsamer krank, da konnte man es gar nicht mehr so genau zurückverfolgen.

Ärgerlich war es trotzdem, denn nun ergaben sich diplomatische Verstimmungen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan, was so kurz nach dem Krieg niemand wünschte.

Doch glücklicherweise spendete Amerika den Opfern großzügige Entschädigungszahlungen. Dadurch entstand dann kein weiterer Schaden. Außer natürlich bei den Opfern.

Glücksfaktor: Wissenschaftliche Forschung, immer. Was möglich ist, muss versucht werden, auf jedem Gebiet!


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