Am 16. Februar feiern wir die Mandel!


Ich habe ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu ihr. Den Geschmack von Marzipan mag ich nicht, weshalb ich auch wenig anfangen kann mit Mandelmilch oder Mandelmus, beides häufig verwendet in der veganen Küche.

Die Mandel selbst allerdings begleitet mich seit ungefähr fünfunddreißig Jahren. Damals las ich irgendwo, wer täglich 8 – 10 frische Mandelkerne verspeist, der erfreue sich lebenslang bester Gesundheit. Seitdem gehören sie zu meinem täglichen Frühstück. Vor etwa 3o Jahren fiel mir eine dieser Mandeln in meinen Morgentee, und weil ich es gerade sehr eilig hatte, ließ ich den Tee-Rest in der Tasse und rannte zu meinem Termin, der den ganzen Tag dauerte. Abends kam ich zurück, räumte auf und stellte fest, dass sich die ertrunkene Mandel inzwischen verändert hatte. Sie war nun dickbäuchig und knackig! Offenbar hatte sie Einiges an Tee zu sich genommen. Ich kostete sie vorsichtig – und war begeistert. Sie schmeckte um Längen besser als ihre uneingeweichten Schwestern, süßer, saftiger und frischer.

Deshalb werfe ich jeden Morgen eine kleine Handvoll Mandeln in einen Becher mit Wasser. Die vom Vortag spüle ich einem Sieb ab und trockne sie, bevor ich sie genieße.

Und sehr kürzlich las ich, dass die in Mandeln enthaltenen Mineralstoffe erst durch das Einweichen freigesetzt werden.

Was ich übrigens absolut köstlich finde sind grüne, also unreife Mandeln. Sie werden mit der Schale gegessen, die noch ganz weich ist. Leider gibt es sie beinah nur in Mittelmeerländern und bei uns nur ab und zu, wenn man Glück hat, in türkischen Gemüseläden. Man kann sie mit etwas Salz einfach roh essen oder in Essig einlegen.

Im Frühjahr freue ich mich jedes Jahr ganz besonders über die rosa Mandelblüte. Mallorca ist übrigens berühmt dafür! Und es gibt auch einen Mandel-Wanderweg in der Pfalz.

Vor langer Zeit wohnte ich in Hamburg neben einer sehr großen Wiese (inzwischen ist sie bebaut und mit hohen Birken bewachsen), über die ich häufig ging, um zu einem Einkaufszentrum zu gelangen. Mitten auf dieser Wiese stand ein ganz junger, dünner kleiner Mandelbaum.

Es war Frühling, ich marschierte einige Tage lang an diesem kleinen Bäumchen vorbei und erzählte ihm, wie schön es sei. Dabei wirkte es auf mich, als ob es sich dabei ganz stolz und glücklich streckte und alle kleinen rosa Blüten spreizte.

Dann betrat ich eine Morgens die Wiese und hörte etwas wie einen schmerzlichen hohen Schrei – als ob ein Kind verletzt wurde. Ich konnte jedoch nirgends ein Kind entdecken, nur eine dunkel gekleidete Männerfigur, die schnell auf das Einkaufszentrum zulief.

Gleich darauf kam ich zu meinem Mandelbäumchen und sah mit Entsetzen, dass sein zarter kleiner Stamm, kaum mehr als ein Zweiglein, in der Mitte umgeknickt war, ganz durchgebrochen, nur noch von etwas Rinde gehalten. Die rosa Krone baumelte am Stamm herunter. Ich erinnere mich noch genau, wie schmerzlich mich das berührte.

Ich dachte mir, wer so etwas tut, muss sehr, sehr unglücklich sein …

Glücksfaktor: Die meisten Mandelbäumchen bleiben stehen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert