Am 17. Juli ermordete Charlotte Corday Jean Paul Marat


Die hübsche junge Frau war ursprünglich eine glühende Anhängerin der Französischen Revolution gewesen. Allerdings gehörte sie zu den eher gemäßigten Girondisten. Nachdem die Revolution nun immer mehr aus dem Gleise geriet, das Blutvergießen kein Ende nahm und die Guillotine täglich  hungriger nach jedem Hals schnappte, beschloss Charlotte, der Sache ein Ende zu setzen.

Sie überschätzte dabei den Jacobiner Marat und glaubte, wenn er nur stürbe, wäre der Wahnsinn  vorbei. Wohl bewusst, dass sie die Tat mit ihrem Leben bezahlen würde, wollte sie sich für ihr Vaterland opfern.

Charlotte kaufte ein zwanzig Zentimeter langes Küchenmesser und fuhr nach Paris. Eigentlich hätte sie Marat gern in aller Öffentlichkeit erstochen. Doch da der Politiker an einer juckenden Hautkrankheit litt, saß er meistens in einer Wanne mit lauwarmem Wasser, was ihm Linderung verschaffte. Also empfing er Mademoiselle Corday im Badezimmer, weil sie vorgab, ihm Verräter aus deb Reihen der Girondisten anzugeben. Er notierte deren Namen und verurteilte sie auf der Stelle zum Tode – als Charlotte ihr Küchenmesser aus dem Ausschnitt ihres Kleides zog und es ihm zweimal heftig in die Brust stieß. Er starb kurz darauf.

Charlotte wurde festgenommen und leistete keinen Widerstand. Sie war vollkommen überzeugt von der Richtigkeit ihrer Tat und blieb ruhig und gefasst bis zuletzt.

Natürlich kam sie auf die Guillotine, nur vier Tage später, zehn Tage vor ihrem 25. Geburtstag. Ihr Traum jedoch, dass die blutige, entartete Seite der Revolution durch Marats Tod aufgehalten würde, erfüllte sich keineswegs. Der Wahnsinn tobte weiter und Jean Paul Marat wurde erst mal zum vielbetrauerten Märtyrer …


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