Am 20. Mai 1969 endete die zehntägige Schlacht am Hamburger Hill


Das war die letzte große Bodenoffensive der US-Army im Vietnam-Krieg. Zehn Tage lang hatte das Morden um einen strategisch ziemlich unwichtigen Hügel getobt, der auf den Militärkarten mit der Nummer 937 verzeichnet war. Die Vietnamesische Volksarmee sollte hier ‚beseitigt‘ werden.

Die militärischen Planer rechneten mit wenig Gegenwehr: Mörserbeschuss und ein bisschen Infanterie, mehr würde es nicht sein. Der Feind besaß erwiesenermaßen weder Laster noch Bulldozer noch Helikopter, um schwere Waffen in Stellung zu bringen. Dass die nordvietnamesische Armee es schaffen könnte, ihre Artellerie durch den Dschungel aus dem Tal mit reiner Muskelkraft nach oben zu schleppen, kam den Planern nicht in den Sinn.

Leider fehlte jede Koordination. Bei der Erstürmung des Hügels riss die Befehlskette völlig ab, keiner wusste genau, was der andere tat. Allen wurde jedoch befohlen, rücksichtslos  vorzurücken. Dabei hagelte es unterschiedliche und sich widersprechende Meldungen. Das erforderte allein durch ‚friendly  fire‘ aus Kampfhubschraubern 7 tote und 53 verwundete junge Amerikaner.

Dabei wäre das überhaupt nicht nötig gewesen: Der Mörserbeschuss der Vietnamesen machte sowieso ‚Hackfleisch‘ aus ihnen und verursachte 70 Gefallene und 372 Schwerverwundete (Deshalb tauften die GIs die Kampfstätte nachträglich ‚Hamburger Hill‘.)

Trotz der gewaltigen Verluste gewann die US-Army schließlich die Schlacht. Der Hügel wurde tatsächlich erobert – und dann, kaum eine Woche später, wieder aufgegeben.

Und doch bewirkte dieser teuer erkaufte Sieg etwas. Nämlich in der amerikanischen Öffentlichkeit ein maßgebliches Umdenken über den Vietnamkrieg und seine Sinnhaftigkeit  …


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