etliche Vitalienbrüder geköpft. Klaus Störtebeker soll einer von ihnen gewesen sein.
Sofern es ihn überhaupt gab.
Aber das ist zweifelhaft. Gerade, wenn es sich um Leute handelt, die den Reichen genommen und den Armen gegeben haben – wie Robin Hood – liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Legenden handelt, aus verschiedenen lebenden Menschen und vielen märchenhaften Sehnsüchten zusammengekneteten Charakteren.
So darf man im Museum für Hamburgische Geschichte einen gelblichen Schädel anstaunen, der wohl einst auf einem Piratenhals saß und wohl aus der Zeit um 1400 stammt. Der also möglicherweise ganz eventuell Störtebeker seiner war. Sofern es ihn gab…
Es geht die Sage, dass der Pirat vor seinem Tod mit Bürgermeister Miles verhandelte: er wollte im geköpften Zustand an seinen Kameraden vorbeilaufen – und diejenigen, die er noch passierte bevor er umfiel, sollten begnadigt werden.
Und obwohl ihm das zugesagt wurde und obwohl er noch elf Kumpel kopflos passierte (bevor ihm der Henker ein Bein stellte) wurde diese tapfere Tat nicht belohnt. Die gesamte Mannschaft des Piraten – falls es ihn gab – wurde hingerichtet.
Den damaligen Bürgermeister allerdings, Kersten Miles, gab es definitiv.
Sein steinernes Standbild schmückt, gemeinsam mit drei anderen antiken Herren, die Kersten-Miles-Brücke bei St.Pauli. Mir gefiel der schnauzbärtige Bürgermeister derart gut, dass ich ihm eine Geschichte gewidmet habe. Sie heißt Spuk in Hamburg und befindet sich in der gleichnamigen Anthologie der Hamburger Autorenvereinigung…