Am 24. September 2022 ist Hasentag!


Nämlich immer am 4. Samstag im September. Man könnte einwenden, ein Hasenfeiertag passe besser in die Nähe der Ostertage. Aber da war vielleicht gerade kein Platz mehr …

Kaninchen dürfen an diesem Tag übrigens auch anstoßen. Hasen und Kaninchen gehören mehr oder weniger zur selben Familie. Beide Familienzweige der Tierart ‚Hasenartige‘ besitzen viele, wenn auch teilweise recht unterschiedliche Mitglieder. Trotz ihrer ausdrucksvollen Vorderzähne sind sie übrigens allesamt keine Nagetiere.

Grob obendrüber kann man sagen, Hasen haben die längeren Ohren und sind größer und schwerer als Kaninchen. Außerdem können sie schneller rennen  Bei Bedarf zischen Feldhasen mit mindestens 70 km ab und schlagen zwischendrin auch noch Haken, das heißt, sie wechseln unerwartet die Richtung. Das mit dem Hakenschlagen können Kaninchen ebenfalls, doch sie beschleunigen nur auf ungefähr 40 km. Ihre Beine sind nämlich deutlich kürzer als die (vor allem Hinter-) Beine des Hasen.

Feldhasen sind Einzelgänger, Kaninchen dagegen Familienmenschen, nein, Familienhasen, also mächtig gesellig. Letztere wohnen in Erdhöhlen, die durch viele Korridore miteinander verbunden sind und vorsichtshalber mehrere Hintertüren besitzen. Im Gegensatz dazu bohrt der einsame Feldhase sein Hinterteil einfach in eine kurz gekratzte Kuhle und pennt unter freiem Himmel, die Augen noch dazu wachsam geöffnet, meistens. Er ist ja, ein vierbeiniger Dr. Kimble, ununterbrochen auf der Flucht.

Hasen – Veganer und Vegetarier mal weghören – sind lecker, nicht nur für Menschen. Sie haben  unerhört viele Fressfeinde. Fuchs, Marder, Dachs, Krähen, Eulen, überhaupt alle Greifvögel mögen kaum etwas lieber als zarten jungen Hasen, Betonung auf zart und jung.

Daraus ergibt sich eine enorme Kindersterblichkeit der Familie Hase.

Daraus ergibt sich eine gewaltige Produktion!

Kleine Hasen werden das ganze Jahr über hergestellt. Der Vorgang dauerte wenige Sekunden, wird jedoch recht häufig wiederholt. Ich nehme an, das eine hängt mit dem anderen zusammen. Jede Tätigkeit, die man öfter betreibt, gelingt  ja normalerweise immer schneller.

Hin und wieder beobachtet der aufmerksame Wanderer Hasen, die in lebhafte Boxkämpfe verwickelt sind. Rammler, die um die Gunst einer Hasenschönheit kämpfen? Nein, sondern die holde Maid selbst prüft durch saftige Ohrfeigen, ob der Freier etwas taugt – was er so aushält und ob er kraftvoll zurückhauen kann.

Drei- bis fünfmal zwischen Jahresanfang und Herbst bekommt die Häsin kleine Häschen, meistens drei bis sechs Stück.

Das ergibt eine Ernte von durchschnittlich 15 -20 neuen Hasen pro Weibchen im Jahr. Und trotzdem ist der Feldhase eine bedrohte Spezies.

Das liegt vor allem an unserer intensiven Landwirtschaft und dem Verlust des häsischen Lebensraums. Keine Knicks, kein ‚Unkraut‘, also Wildkräuter, kein Gebüsch um Felder herum, das der Hase zum Verstecken benötigen würde. Gejagt wird das arme Tier von so ungefähr allen rundherum, natürlich auch vom Menschen. Ein Symboltier der Angst, muss auch sein Herz ständig rasen. Seine einzige Verteidigung ist die Flucht, weshalb man ihn als Feigling verspottet: Angsthase! Hasenherz! im Gegensatz zum Löwenherz. (Ein Löwe muss bitte schließlich auch nicht wegrennen.)

Der Hase ist jedoch noch anderweitig als Symbol unterwegs, beispielsweise als Osterhase und Tier der großen Göttin – beides wegen seiner Fruchtbarkeit, die besonders im Frühling sichtbar wird. Wer jetzt fragt, was hat denn Fruchtbarkeit mit Christentum zu tun und Ostern sei schließlich ein christliches Fest, dem sei erwidert, bereits ganz vorn in der Bibel verlangt der HERR von Adam, er möge fruchtbar sein und sich mehren. Sicher unter diesem Aspekt wählte Hugh Hefner sich Häschen als Haustiere. Da hatte er dann immer ganz viele davon.

Alice bekam es im Wunderland mit einem zwanghaft pünktlichen weißen Hoppler zu tun, der ständig fürchtete, zu spät zu kommen. 

Vielleicht nahm sich die amerikanische Autorin Mary Chase dieses weiße Hasentier zum Vorbild, als sie ihren Riesenhasen, den Freund Harvey erfand. Das erfolgreiche Theaterstück hieß ursprünglich The White Rabbit . Hier ist ein Bild von Harvey:

 

 

 

 

Weder unsichtbar noch zwanghaft ist mein persönlicher Favorit, der völlig coole, stets gelassene und rotzfreche Bugs Bunny – hier als Lego-Figur.

In China ist der Hase ein Sternzeichen und zwar zufällig genau für das kommende Jahr, 2023.

In diesem Jahr geborene Lebewesen oder vorkommende Ereignisse gelten als freundlich, friedlich und diplomatisch, ganz hasig also, nix mit Draufhauen.

Oh mögen doch die Menschen auf diesem Planeten es sich zu Herzen nehmen!

 Glücksfaktor: satte Fressfeinde …

 

 

 

 

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