Papst Leo III. wurde am 25. April des Jahres 799


während einer Prozession von einer Gruppe römischer Adliger überfallen. Sie hatten einige private Einwände gegen ihn, klagten ihn schmutziger Dinge an und machten Anstalten, ihm die Zunge abzuschneiden und die Augen auszustechen. Leo, nicht ganz fünfzig Jahre alt, aber offenbar noch sehr geschmeidig, gelang es, sich ihnen zu entwinden und jedenfalls zunächst mal Augen und Sprechwerkzeug zu retten. 

Seine Entführer steckten ihn in ein Kloster in der Nähe, um in Ruhe zu überlegen, was sie mit dem Papst anfangen sollten. Vermutlich ließen sie ihn schlampig bewachen, denn er floh nahezu sofort und begab sich eilig von Rom nach Paderborn. Hier hielt sich nämlich Karl der Große auf, der gerade Probleme mit den Sachsen hatte.

Karl setzte sich tatkräftig für Leos Sache ein, wahrscheinlich, weil er sich sagte, es sei nie verkehrt, einen Papst als Verbündeten zu haben. Im Jahr darauf krönte Leo III., wieder unbestritten Papst, dann den großen Karl ebenso tatkräftig zum Kaiser …


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