Am 25. Mai 1895 wurde der Schriftsteller Oscar Wilde wegen Unzucht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt


Während der Haft musste er schwere Zwangsarbeit leisten – das ruinierte die körperliche und seelische Gesundheit des sensiblen Dandys.

Wilde hätte sich, als er wieder frei war, gern in ein Jesuitenkolleg zurückgezogen, um sich zu erholen. Aber der Leiter des Kollegs wies das empört von sich: ein ‚Sodomist‘ hatte dort nichts zu suchen!

Also emigrierte er für die letzten drei Jahre seines Lebens nach Paris. Dort lebte er recht bescheiden, vor allem, wenn man bedenkt, dass seine Devise war: Man umgebe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten. Er schnorrte und pumpte ein wenig Geld von alten Freunden und lebte traurig und einsam in einem mittelmäßigen Hotel. Das entsprach bestimmt nicht seinen hohen ästhetischen Ansprüchen.

Wildes letzten Worte lauteten: „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich.“

 


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