erblickte Vasco de Balboa als erster Europäer den Pazifischen Ozean.
Eigentlich hatte ihm ein Indianer von einem großen See erzählt, in den viele Flüsse mündeten, die Gold mit sich führen sollten.
Balboa war ein spanischer Abenteurer, der als Matrose in die Neue Welt kam und dort ein bisschen Karriere machte; jedenfalls war er eine Weile Gouverneur.
Mit 190 Soldaten überquerte er Panama, um den goldhaltigen See zu finden. Sie begannen ihre Reise am 1. September durch Sümpfe und Dschungel. Sie kämpften mit Alligatoren und Schlangen, fleischfressenden Tausendfüsslern und Ameisen, mit Skorpionen und Stechmücken. Sie schlugen sich jeden Schritt mit den Schwertern frei und überquerten Flüsse mit selbstgebauten Flößen.
Fieberkranke und Verwundete ließen sie zurück – und fanden, als sie einmal ein Stück zurückweichen mussten, dass die Ärmsten bei lebendigem Leib von Ameisen verzehrt worden waren. Von da ab wurden Kranke getötet, statt sie diesen Qualen zu überlassen. Nach drei Wochen hatte Balboa 120 seiner Männer verloren.
Als sie am frühen Morgen in die Nähe des großen Wassers kamen, befahl er allen anderen, zurück zu bleiben. Er wollte der erste sein, der es sah. Er schritt an den Strand, kniete nieder und kostete das Wasser. Es schmeckte salzig. Balboa erkannte, dass es sich um einen neuen Ozean handelte.
Er nannte ihn Mar del Sur, also Südsee.
Aber Ferdinand Magellan taufte das große Wasser sieben Jahre später, weil es ihm so friedlich vorkam, Pacific: den Stillen Ozean. Und das blieb sein Name – auch, wenn er manchmal durchaus weniger still ist…