Am 28. Februar feiern wir den Tag der Hosentasche!


Es gibt im Wesentlichen deren zwo: Erstens die aufgenähte, zweitens die als inwendiger Beutel in eine Naht eingefügte. Letztere wird nur in Norddeutschland so genannt, in Österreich und der Schweiz eher ‚Hosensack‘ – und dann gibt es noch unanständigere Ausdrücke aus dem historischen Niederdeutschen, die wollen wir hier lieber gar nicht erwähnen.

Mit vollgestopften Hosentaschen kann man sich total die Figur versauen, zumindest optisch. Man kann auch, wenn man sein Handy in eine Gesäßtasche steckt, durch energisches Ausschreiten jemanden anrufen, den man eigentlich überhaupt nicht anrufen wollte – zumindest nicht gerade eben, damit er jetzt nicht das hört, was er nicht hören soll.

Eine echte Jeans besitzt fünf Taschen, weshalb sie Five-Pocket-Jeans gerufen wird. Zwei Taschen befinden sich auf den Pobacken, zwei sind vorn neben dem Reißverschluss aufgesteppt. Und die fünfte? Die sitzt vorn rechts, eine schmale kleine Tasche-in-der Tasche. Früher wohnte hier die Taschenuhr, am Kettchen hervorzuziehen. Und obwohl niemand mehr Taschenuhren benutzt und obwohl alles andere, was in dieser kleinen Tasche versenkt wird, nur mit größter Anstrengung wieder herauszupopeln ist, hat sie ihren Platz behauptet. Keine Funktion mehr, aber Tradition.

Der Hosentaschen-Tag kommt, wie wir uns alle gedacht haben, aus Amerika und heißt dort: Car Keys and Small Change Day – also Autoschlüssel-und-Kleingeld-Tag, in der Überzeugung, genau dies befände sich in Hosentaschen. 

Bei Ernst beispielsweise sind bedeutend mehr und absonderliche Dinge in den Taschen. Auf jeden Fall schleppt er Gegenstände für jede Lebenslage mit sich herum, vom Pfadfindertaschenmesser über Honigkaugummi, Streichhölzer (Ernst hätte gern ein Feuerzeug, besitzt jedoch keinen Daumen, den er benötigen würde, um es anzumachen), chinesische Glückskekse, einige – wie er sagt – ‚Talismänner‘, ein paar kaputte Muscheln von der Ostsee, ein ebenfalls kaputter Taschenrechner, der aussieht wie ein Handy wenn man nicht so genau hinguckt, Kekskrümel, Gummibänder und das Einpackpapier von Schokoriegeln. 

Als Ernst noch kleiner war, hab ich gern in seinen Hosentaschen mein gespartes Geld gebunkert. Das mache ich nicht mehr, seit er Saggy-Jeans trägt, die ihm über die Hinterpfoten nach unten rutschen und dauernd in Gefahr sind, sich ganz zu verabschieden.

Wenn man nicht zu viel in den Hosentaschen hat, kann man immer noch die Hände reinstecken. Was allerdings als unerzogen gilt und sich deshalb nicht in der Gegenwart von Respektspersonen wie überempfindlichen Chefs empfiehlt. Models laufen grundsätzlich, sobald ein Kleidungsstück Taschen hat, mit den bis zu den Ellbogern drinsteckenden Händen über den Laufsteg, weil das cool und entspannt aussieht. 

Glücksfaktor: Ich liebe Rock- und Kleidertaschen!


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