Am 3. September, dem ersten Samstag in diesem Monat, ist Tag des Bartes!


Könnte es sein, dass mich dieser Feiertag besonders fasziniert?

Ich weiß, ich hab ihn schon mal zum Anlass für einen Blogtext genommen. Ich kann nicht versprechen, dass ich es nicht wieder tun werde …

Mein Vater trug in seinen letzten vier Lebensjahren einen stattlichen vierfarbigen Vollbart und es ärgert mich, dass ich kein Foto davon besitze.

Darf man eigentlich in Zeiten, in denen sich männlich/weiblich immer mehr neutralisiert, noch den Tag des Bartes feiern?

Da es durchaus Damenbärte gibt, erwünschte wie unerwünschte, denke ich: man darf.

Hier sehen wir beispielsweise eine stillende Mutter (mit ihrem Gatten im Hintergrund), die ihrem Söhnchen nach der Mahlzeit ohne weiteres mit dem eigenen Bart den Milchbart abwischen könnte.

Im berühmten Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann steht der große Nikolas betont bärtig vor seinem Tintenfass. Indessen redet er da etwas von einem Mohren, was darüber nachdenken lässt, ob wir nicht dieses Buch verbrennen oder zumindest verbieten sollten.

Andererseits gibt es auch zum Struwwelpeter bereits interessante Adaptionen wie etwa den im zweiten Weltkrieg in England entstandenen ‚Struwwelhitler‘. Der trägt das damals beliebte Briefmarkenbärtchen (meine Mama, eigentlich bemüht um eine damenhafte Sprache, jedoch militante Nazihasserin, sagte ‚Rotzbremse‘) , das man zur selben Zeit an Charly Chaplin bewundern durften.

Buffalo Bill – William Cody – saß ein Büffelbart im Antlitz, Wilhelm Busch schmückte logischerweise ein buschiger Bart. 

Blaubart, der notorische Frauenmörder, hatte den blauen und Kaiser Barbarossa, hier zwischen zwei noch bartlosen Söhnen, natürlich einen roten. 

Clarc Gable begeisterte seine Fans durch das damals hochmodische ‚Bleistiftbärtchen‘.

Beim Österreichischen Kaiser Franz Joseph (Sissis Gemahl) wirkt es so, als sei ihm im Lauf der Zeit immer mehr das Haar  vom Schädel ins Gesicht gerutscht.

Mein Sohn – hier mit seiner völlig unbärtigen Frau – trägt gern einen Drei- bis Viertagebart. Das machen inzwischen viele Herren meiner Bekanntschaft. Erstens ist es Mode. Zweitens ist es gesünder, denn es reizt die Haut nicht durch tägliches Abschaben.

Die meisten Männer sehen damit, finde ich, angenehm wild aus, ohne dass man ihnen den Vorwurf der Ungepflegtheit machen kann. (Was vor einigen Jahrzehnten bestimmt der Fall gewesen wäre.)

Hier haben wir noch einen Junglöwen mit dem, was man damals ‚Schnäuzer‘ nannte, vermutlich, um es zu lokalisieren.

Glücksfaktor: Doch, ich kann mir vorstellen, dass ich nächstes Jahr wieder was zu diesem schönen Feiertag schreiben werde!

 

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2 Antworten zu “Am 3. September, dem ersten Samstag in diesem Monat, ist Tag des Bartes!”

  1. Hallo Dagmar,
    es ist immer wieder interessant, für was es alles „Tage“ gibt.
    Mein Herzensmensch machte eine Verwandlung von „bartlos“ in „Bartträger“
    durch.
    Was muss ich sagen:
    der Bart steht ihm vortrefflich :-), selbst neutrale Dritte fanden / finden das.
    Der Bart betont sein ohnehin sehr schönes Gesicht und setzt noch ein I-Tüpfelchen
    drauf.
    -> Nach kurzer Skepsis von ihm:
    Bart bleibt

    Was muss ich sagen Mädels:
    Wagt den Versuch, die Männer werden dadurch richtig interessant und
    ausserdem kratz es mehr beim Küssen, wie beim Dreitage Bart.

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