Am 5. Dezember 1791 starb Mozart


Inzwischen gewohnheitsmäßig Wolfgang Amadeus genannt. Getauft auf Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus – der letzte Name ist auf Deutsch so ungefähr Gottlieb und auf Französisch Amadé – damit pflegte der Künstler am häufigsten zu unterschreiben. Falls er nicht gerade schalkhaft  drauf war und überhaupt nur Trazom schrieb, mit gespiegelten Buchstaben.

Er starb keine zwei Monate vor seinem 36. Geburtstag, nach zwei Wochen, in denen er sich gar nicht gut gefühlt hatte.

Das Ganze begann, einige Wochen nach der erfolgreichen Uraufführung der Zauberflöte und mitten im Komponieren seines Requiem, am 20. November mit Halsweh. Schnell kam Fieber hinzu, Schmerzen im ganzen Leib, in der zweiten Woche Durchfall und Erbrechen. Er fühlte sich schrecklich elend und ertrug nicht mehr die Stimme seines kleinen Kanarienvogels – der musste aus dem Zimmer entfernt werden. Mozart schwoll an – seine Gliedmaßen wurden derart dick, dass seine Arme nicht mehr in die Nachthemd-Ärmel passten.

Allen Gerüchten und Mythen zum Trotz starb er übrigens weder verarmt noch vereinsamt. Er lag in einem konfortablen Bett in einer luxuriösen Wohnung, ein wenig verschuldet, aber immer noch kreditwürdig. Er hatte den überwiegenden Teil seines Lebens großartig verdient und konnte bloß nicht gut mit Geld umgehen. An seinem Bett tupften ihm Gattin und Schwester den Schweiß von der Stirn, einige Ärzte wuselten umher und ließen ihn mindestens dreimal zur Ader – was sie eventuell hätten lassen sollen. Schließlich verlor er das Bewusstsein und verließ seinen Körper eine Stunde nach Anbruch des 5. Dezember.

Todesursache, amtlicherseits: Hitziges Frieselfieber. Seitdem rauft sich die Wissenschaft darum, woran der geniale Komponist denn nun wirklich verstorben ist. Von Rheumatischem Fieber über Syphilis – oder die Behandlung dagegen, im 18. Jahrhundert recht brachial mit Quecksilber – gehen die Vermutungen bis zu Fleckfieber und Nierenversagen.

Ach ja, und dann hat ihn bekanntlich auch noch Kollege und Rivale Antonio Salieri vergiftet, neidisch bis in die Zehenspitzen, wie wir alle wissen …

Glücksfaktor, ganz pragmatisch: dass er überhaupt gelebt und komponiert hat!


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