Anderthalb Tage später wachte die gute Fee auf


sie hieß übrigens Felis. Sie fühlte sich ein wenig benommen, aber immerhin wieder ganz Mensch. 

Irgendwer hatte sie in ihr Zimmer im Schloss und ins Bett gebracht.

Sie zog sich an und suchte den König auf.

Auch er hatte sich inzwischen zurückverwandelt, wirkte jedoch noch ein wenig angegriffen und sehr ernst.

„Also, diese Echsen…“ begann Felis – doch der König machte eine kurze Handbewegung: „Wir sollten nicht darüber reden!“

„Oh doch, doch, doch, das sollten wir unbedingt!“ wandte die Fee eifrig ein. „Das ist doch bitte meine Mission! Ich bin hier, um den Zauber zu brechen…“

„Entschuldige, wenn ich das sage. Aber dein Einsatz wirkte nicht sehr überzeugend“, bemerkte der König. „Übrigens hast du mir ein Stück Schuppe aus dem Rücken gebissen.“

„Ups. Das  tut mir jetzt aber wirklich leid!“, versicherte Felis. „Wie konnte das passieren?“

Der König strich sich durch den Bart. „Ich weiß nicht genau. Aggression. Diese Echsen sind urtümlichen Trieben ausgeliefert. Wenig Kontrolle.“

Felis spürte plötzlich Schmerzen im Unterarm und bemerkte dort eine Wunde. Bevor sie fragen konnte, meinte der König verlegen: „Nun, ich habe natürlich zurückgebissen. Ganz instinktiv, nicht wahr. Wäre ich in meiner menschlichen Gestalt gewesen, hätte ich es nicht getan. Wie ich schon sagte, wir sollten nicht darüber reden…“ Er drehte  sich um und strebte zur Tür.

„Eins noch! Wie oft finden diese Verwandlungen statt?“ rief die Fee hinter ihm her.

Der König blieb ungern stehen. „Ich weiß nicht. Ich habe nie darauf geachtet“, antwortete er.

Dann kniff er seinen schönen Mund streng zusammen und verließ den Saal…

 

 

 

 

 

 

 


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