Auch im gefrorenen Zustand wunderschön


Die Alster liegt in der Mitte der Stadt Hamburg. Sie ist kein See, obwohl sie verschiedentlich so tut, sondern ein kleiner Fluß; daher der weibliche Artikel.

Volksgetümmel auf diesem Eis erlebte man überwiegend im vergangenen Jahrtausend. Da gab es eben noch klirrende Winter.

Der Senat erachtete eine mittlere Eisdecke von zwanzig Zentimetern für den Spaß als notwendig. Diese Schicht muss sich aus klarem Eis ohne Schnee und ohne Lufteinschlüsse zusammensetzen.

Vor allem im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts amüsierten sich die Hamburger am Wochenende, manchmal mit Schlittschuhen, oft mit Schlitten, auf denen sie ihre Kinder hinter sich herzogen. An den aufgebauten Buden konnten sie Glühwein, Crepes oder Würstchen kaufen.

1985 sollen an drei Wochenenden hintereinander rund eine Million Besucher dort gewesen sein. Ein Jahr später glaubte man, das Fest dadurch krönen zu müssen, dass man die Tiere durch ein Feuerwerk erschreckte. Anschließend durfte die Stadt 220  Kubikmeter Müll vom Eis entfernen.

Da die Menschheit jedoch immer mehr zur Vorsicht neigt (und weil, wie gesagt, die Eisbildung allgemein nachließ), wurde in den letzten zwanzig Jahren, zumindest offiziell, fast  ganz auf das Vergnügen verzichtet. 

2012 gab’s nochmal ein erlaubtes Wochenende auf der gefrorenen Alster. Diesmal allerdings standen die Buden nicht mehr in der Mitte, sondern, immer schön vorsichtig, nur noch am Rand…


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