Bazillen als solche …


Offenbar sind sie in vielen Beziehungen charakterlich akzeptabler als Viren. Sie leben auf uns und an uns und in uns, viele sind nützlich, manche sogar unentbehrlich. Wenn wir sie durch allzuviel Reinlichkeit auf unserer Haut beeinträchtigen oder durch ungesunde Ernährung in unserer Darmflora stören, dann geht es uns schlecht.

Andererseits: Wenn wir Bazillen von zweifelhaftem oder miesem Charakter auf uns oder in uns beherbergen, dann tun sie uns überhaupt nicht gut. Meistens neigen sie dazu, Entzündungen anzurichten. Irgendwas drinnen oder draußen schwillt an, tut weh und wird heiß. Dann raufen sich die Bazillen mit unseren Abwehrkräften. Das kann tödlich enden, und zwar für uns. Insofern ist es besser, sie rechtzeitig durch Reinlichkeit zu verscheuchen.

Vielleicht kann man sich die guten Bazillen als Raubtiere vorstellen, die zu Hausgenossen geworden sind wie Hunde oder Katzen. Sie jagen gewissermaßen Ungeziefer, also auch böse Bakterien, Pilze oder sogar Viren. Und wenn wir ein Antibiotikum einnehmen, dann zerstört das nicht nur die bösen Bazillen, sondern auch die guten: Ein Antibiotikum hat keinen Sinn für Moral und macht keinen Unterschied zwischen gut und böse, es ist, wie sein Name schon sagt, ‚lebensfeindlich‘.

Übrigens ist es kompliziert, einen Bacillus beim richtigen Namen zu rufen. Bacilli sind eine spezielle Sorte, alle miteinander heißen so, weil sie stäbchenförmig sind (und es ist sehr die Frage, ob sie die Bezeichnung nicht für diskriminierend halten). Bakterie ist womöglich der Familienname, aber auch das ist schwer zu erklären. Dann gibt es noch Kokken, die kugelförmige Figuren besitzen.

Auf Bildern sehen Bakterien häufig nicht sehr hübsch aus – manchmal wie eine Schüssel voller Nudeln …

Glücksfaktor: die richtigen Mikroorganismen in der wünschenswerten Menge …

 


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