Berauschend


Seit meiner Kindheit beschäftigt mich die Frage, weshalb Menschen sich betrinken oder irgendetwas Anderes unternehmen, um in einen Rauschzustand zu geraten.

Ich konnte es absolut nicht nachvollziehen und fragte mich: was mag daran erstrebenswert sein, sich schwindelig zu fühlen, sich nicht mehr selbst kontrollieren zu können (was zu den peinlichsten Szenen führt), womöglich hinzufallen und zum schrecklichen Ende über dem Klo zu hängen und den Magen umzukrempeln, weil der Körper klüger ist als der Verstand und sich bemüht, das Zeug wieder los zu werden?

Als ich elf war startete ich aus Wissbegier ein Selbstexperiment, während meine Eltern im Kino waren. Sie kamen zurück und fanden mich in der Endphase, über dem Klo hängend. Unser Hausarzt stellte eine Alkoholvergiftung fest und riet meinen Eltern, ihre Hausbar in Zukunft abzuschließen. (Völlig überflüssig; ein Experiment reichte mir.)

Ich hatte mir brav die ganze Zeit Notizen über meinen Zustand und mein Befinden gemacht. Die letzten waren unleserlich.

Was allerdings am Rausch so schön ist, fand ich damals nicht heraus und ich begreife es immer noch nicht. Ich hasse es, wenn mir schwindelig ist. Ich bin gern klar im Kopf. Und gute Laune kriege ich lieber anders. Bestimmt kann es mir irgendjemand überzeugend erklären?

 

 

 


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