Bloß keine Komplimente!


Heute, am 24. Januar, ist der Tag der Komplimente.

Das kommt natürlich aus Amerika, dem Land der Schleimer.

Kürzlich hat mir jemand gesagt, Komplimente sind sowieso aus der Mode. Dieses gegenseitige Beweihräuchern – wozu? Bloß, weil es glücklich macht?

Beziehen sie sich auf äußere Reize, zeugen sie von Oberflächlichkeit. Wir leben sowieso alle im Schönheitswahn. Der Gelobte entgleist in Eitelkeit und wir sind et schuld.

Wer andererseits Lobhudeleien rauslässt über Charaktereigenschaften – der will sich bestimmt einschmeicheln und das Opfer irgendwie aufs Kreuz legen. Weiß man ja.

Komplimente schließlich, die sich auf Fertigkeiten beziehen, sind eher schädlich. Sag jemandem, wie gut er staubsaugen kann, und beim nächsten Mal rückt er aus Selbstgefälligkeit die Sessel nicht mehr beiseite.

Was wir brauchen, ist vielmehr viel mehr Kritik! Das erfrischt, wirkt immer ehrlich und stachelt den Ehrgeiz im Kritisierten an. Manchmal muss man überhaupt nicht verbal meckern. Es reicht völlig, durch Schweigsamkeit und kühle Missachtung merken zu lassen, dass jemand verkehrt drauf ist. Da darf er sich ruhig den Kopf zerbrechen, was er eigentlich angestellt hat.

Manche Menschen kann man nicht mit einem Schlag völlig niedermachen. Es ist jedoch möglich, ihr schwer erträgliches  Selbstvertrauen zu erschüttern und auf die eigene Zierlichkeit zurechtzustutzen. Es empfielt sich, Lob mit Tadel geschickt zu mischen, etwa: „Du magst ganz hübsche Augen haben, aber du besitzt Hautporen wie ein Salatsieb!“

Glücksfaktor: Immer offen zu sagen, was man denkt. Jedenfalls das Negative. Da richtet man jedenfalls keinen Schaden an …

 

 

 

 

 


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