… ist ja nicht einfach eine häusliche Tätigkeit. Vielmehr versteckt sich auch hierin eine wichtige Zukunftsprognose. Das Brautpaar hält gemeinsam ein großes Messer und schneidet damit das erste Stück aus der Hochzeitstorte. Und dabei ist zu beachten: derjenige von beiden, dessen Hand oben liegt, der wird in der Ehe die Hosen anhaben, das Regiment, die Oberhand!
Der Löwe und ich, mit dieser gefährlichen Tatsache bekannt gemacht, sahen uns tief in die Augen und fragten uns gegenseitig: „Willst DU etwa das Sagen haben?“
Nachdem wir das soweit klären konnten, probierten wir aus, wie man etwas gemeinsam, mit demselben Messer, anschneiden kann, ohne, dass einer die Hand oben hat. Es schien unmöglich. Beide müssen die rechte Hand benutzen, ein gewisser Druck ist unerlässlich, um durch das – wenn auch zarte – Gebäck zu dringen. Überhaupt kein Tortenstück herauszuhebeln gilt natürlich als ebenso fatal wie die Möglichkeit, gemeinsam das Messer fallen zu lassen. Und wenn wir die Hände nicht ÜBEReinander hielten, dann saßen sie doch HINTEReinander auf dem Griff. Woraus sich sofort die Frage ergab: wessen Hand sitzt hinten und welche vorn?
Aus diesem weltbewegenden Drama half uns der Rat eines sehr gescheiten Freundes, der eigentlich immer für alles eine Lösung weiß. Er erklärte mir: „Ihr müsst es so machen: er hält seinen linken Arm um deine Taille und ihr beide legte eure Hände NEBENeinander auf den Messergriff!“
Muss man erstmal drauf kommen. Funktioniert problemlos.
Garantiert gleichberechtigte Liebe …
