Der 11. September ist No-News-is-Good-News-Tag


jedenfalls in Amerika. Und das kann man den Menschen, wenn man das Datum bedenkt, wirklich nicht verübeln. Besser gar keine Nachrichten – als schlechte Nachrichten.

Lieber ein sterbenslangweiliger Tag – als Berichte von Mord und Totschlag, Kummer und Jammer.

Das sieht allerdings nicht jeder so. Fürchterliche Nachrichten, bei denen man nach Luft schnappt, blass wird und sich ans Herz greift, sind durchaus erwünscht.

Sie sind erwünscht von den Medien: Zeitungen, Fernseh- und Radiosender, dem Internet. Denn nun will jeder mehr wissen, kauft ein Blatt oder schaltet ein. Das gibt Auflage, das gibt Quote.

Wären allerdings WIR nicht daran interessiert, dann hätten die Presseorgane nichts davon. Keine Auflage, keine Quote. Oh, natürlich sind wir alle voll Kummer und Entsetzen – oder, wie es so schön heißt: betroffen. Wir wollen uns nur informieren. Weil man schließlich Bescheid wissen muss.

Und die, die dran vorbeifahren oder -laufen, die möchten es schnell mit dem Handy aufnehmen. Ist ja auf jeden Fall interessant – manchmal kann man sogar Geld damit machen. Wenn der eine es nicht tut, dann macht es eben der andere. Natürlich sind die auch alle betroffen.

Und sicher froh, dass sie nicht wirklich im Sinne des Wortes die Betroffenen sind. Nur die Konsumenten. Für die ist ein schreckliches Ereignis, eine Katastrophe, meistens ein Stück weg.

Glücksfaktor: mangelnde Sensationslust …


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