Im Jahr 1523 wurden die Johanniter, ein Kreuzritter-Orden, von Rhodos vertrieben.
Sie suchten lange und verzweifelt nach einer neuen Bleibe und fanden endlich Asyl auf einer felsigen, zerklüfteten Insel – viel gelbes Gestein, wenig grüne Vegetation.
Die karge Insel gehörte damals, wie der gesamte Mittelmeerraum, dem spanischen Kaiser. Das war Karl der fünfte, der mit dem Kinn, also, wie man sehen konnte, von Habsburger Geblüt. Man sprach taktvoll von der ‚Habsburger Unterlippe‘, ohne dieses Kinn direkt zu erwähnen, und Karl ließ, so gut er konnte, ein wenig Bart drauf sprießen, damit es nicht ganz so erschreckend aussah..
Karl gestattete den Johannitern, auf der gelben Insel zu bleiben. Als Pacht, gewissermaßen, wollte er nur jedes Jahr einen Falken von ihnen.
Einen Piepvogel als Inselmiete?!
Das war damals gar nicht so selten. Ein richtig guter Jagdfalke galt gewissermaßen als Luxusgegenstand, vielleicht vergleichbar mit einem Rolls Royce oder so was. Der mächtige Mongolenherrscher Dschingis Khan erhielt ebenfalls Tributzahlungen in Form von Gerfalken, und der große Stauferkaiser Friedrich hat seinerseits ein ganzes Buch über Falken und die Falknerei verfasst.
Daraus hat Dashiell Hammett 1930 einen herrlichen Krimi gemacht, in dem behauptet wird, dieser jährlich zu spendende Falke sei keineswegs ein lebendiger Vogel gewesen, sondern eine kostbare, mit Juwelen besetzte Statue.
In der dritten und zweifellos besten Verfilmung des Krimis, 1941, die sich übrigens auch am engsten an die Romanvorlage hält, spielte der unvergleichliche Humphrey Bogart den Detektiv Same Spade.
(Im Bild ganz links, rauchend. Er betrachtet in aller Seelenruhe, wie der kleine Peter Lorre wieder mal eins auf die Glocke bekommen hat …)
Glücksfaktor: Ich finde ja, es lohnt sich wirklich, sich den alten Schinken noch mal anzuschauen!