Er jagt zwar keine Menschen, aber er macht kaputt, was ihnen lieb und wert ist.
Marder sind weltweit verbreitet. Man kann sie meistens daran erkennen, dass sie sich nicht gerade halten: ihre Rücken sind nach oben durchgekrümmt. Er hat irrsinnig viele Verwandte jeder Größe, vom Riesenotter, der zwei Meter lang wird, bis zum Mauswiesel, das man mit seinen ab 11 Zentimetern Länge in die Tasche stecken könnte. Man sollte es lassen. Es würde sie zerknabbern.
Marder jagen Beutetiere, die häufig beträchtlich größer sind als sie selber. Unter anderem Autos. Zumindest weiden sie diese aus, wenn sie Lust dazu haben. Lange Zeit wurde das durch die dumpfe Leidenschaft der Eifersucht und des Revierverhaltens erklärt. Doch die Marderforschung meint inzwischen, das Geknabber an Schläuchen macht einfach Spaß. Dem Marder.
Sehr gern beschäftigt er sich auch mit Gerümpel auf Dachböden, vor allem, wenn Menschen schlafen wollen: Marder sind vorwiegend nachtaktiv.
Im Frühjahr 2016 begab sich ein Wiesel in den weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC an der französisch-schweizer Grenze, um da ein bisschen herumzuknabbern. Es löste eine schwere Stromstörung aus und wurde selbst zu beschleunigten Teilchen verarbeitet.
An die Wand klatschen darf man sie nicht, falls man sie erwischt, denn sie stehen unter Naturschutz. Da Menschen Vernunftswesen sein sollten und Gesetzen gehorchen müssen, dürfen sie ihrerseits nicht einfach tun, worauf sie gerade Bock haben.
Zumindest müssen sie dafür bezahlen.
Es kostet in Deutschland bis zu 5000 Euro Strafe, falls man es sich gönnen möchte, dem Marder gegenüber zum Endkampf anzutreten…