Der Polterabend ist ein guter alter Brauch…


…der sich langsam verliert. In einigen europäischen Ländern wie Östereich und der Schweiz, in Skandinavien, vor allem jedoch in Deutschland pflegte man am Vorabend der Hochzeit ein Brautpaar damit zu beglücken, dass man hässliche Tassen, angeschlagene Suppenteller und das eine oder andere alte Klobecken vor seiner Haustür kaputtschmiss.

Für diesen anmutigen Brauch gibt es verschiedene Erklärungen. Eine lautet lapidar: Scherben bringen Glück.

Natürlich sollte kein Glas dabeisein, das bringt Unglück. Und wer einen Spiegel dazu haut, der meint es besonders böse, denn er steigert die Unglückszeit auf sieben Jahre.

Ein weiterer Sinn der Geschirrzerstörung war darin zu finden, durch den Krach böse Geister zu verjagen. Böse Geister sind bekanntlich äußerst geräuschempfindlich, weswegen man ihnen ja auch durch Feuerwerk gern zusetzt.

Aber die Sitte schwindet dahin. Ersetzt wird sie mehr und mehr durch den ‚Junggesellenabschied‘, ebenfalls am Abend vor der Trauung. Durch amerikanische Filme oder Serien beeinflusst hat sich nach und nach die Überzeugung gefestigt, dies sei die einzig richtige Tradition.

Beim Jungesellenabschied sind Braut und Bräutigam getrennt unterwegs, jeweils mit einem Rudel gleichgeschlechtlicher Versucher, die sich bemühen, sie dazu anzustiften, noch mal so richtig auf den Pudding zu hauen.

Während das noch nicht getraute Paar nach einem Polterabend gemeinsam mit Besen und Müllschippe die Schweinerei beseitigte, versuchen in diesem Fall beide eher, eventuell begangene Taten möglichst unauffällig unter den Teppich zu kehren…

 

Glücksfaktor, manchmal: alte Sitten.

 

 

 


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