Der Wattwurm


gehört zur Gattung der Ringelwürmer, was immer das bedeutet.

Er verspeist den feuchten Wattsand, filtert ihn durch sich selbst hindurch, ringelt etwa jede halbe Stunde nach oben und legt den gefilterten Sand als spaghettiförmiges Hügelchen an der Oberfläche ab. Das ist also sein… nun ja. Sein Beitrag zur Umweltsäuberung.

Deshalb sagt der Mensch: Der Wattwurm ist ein Nützling.

Bestimmte Vogelarten wie der Austernfischer würden eher anmerken: ist schmackhaft. Diese Vögel stochern nach dem Wurm unterhalb seiner Spaghettihügel. Der Wattwurm kann dagegen wenig tun, überlässt seinen Fressfeinden jedoch notfalls einige Zentimeter seines leckeren Popos und ringelt mit dem Rest ein Stockwerk tiefer.

Der Wattwurm ist romantisch, aber extrem schüchtern. Er gibt sich der Liebe nur einmal im Jahr und ausdrücklich bei Vollmond hin. Dann deponiert das Männchen seinen Anteil direkt vor der Haustür des Weibchens und verschwindet wieder, ohne viele Worte. Das Weibchen fügt ihren Anteil, die Eier, ins Wasser hinzu. Das hört sich weder nach Leidenschaft noch nach Genuss an – doch was wissen wir?

Der Wattwurm darf im Watt wohnen. Das halte ich für ein Privileg…


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