Die RMS Rhone sank


in der Nähe der Britischen Jungferninseln. Die Rhone war ein englisches Passagier- Post- und Handelsschiff. Sie besaß zwar Segel, war aber genauso ein Dampfschiff und übrigens eins der ersten aus Eisen gebauten Boote.

Ihre Aufenthaltsräume und Kabinen zeichneten sich durch besonderen Luxus und ungewöhnliche Behaglichkeit aus.

Ende Oktober 1867 befand sich die Rhone in der Karibik und hatte gerade auf einer der Jungferninseln ihre Kohlenvorräte aufgefüllt, als das Barometer abstürzte und der Himmel sich schwarz färbte. Es war klar, dass es sich hier um den San Narciso Hurricane handelte, ein berüchtigtes Bürschchen, das in seiner kurzen Laufbahn mindestens 800 Todesopfer kassierte. Ein weiteres Passagierschiff, die Conway, lag im Hafen neben der  Rhone.

Die beiden Kapitäne fürchteten, ihre Schiffe könnten durch den Sturm im Hafen zertrümmert werden. Sie versprachen sich mehr davon, sofort auszulaufen. Und da die Rhone weitaus mehr Sicherheit  bot, wurden sämtliche Passagiere von der Conway herübergebracht und, so gut es eben ging, auf die Kabinen verteilt. Man packte sie in die Betten und band sie dort vorsorglich fest, damit sie nicht  bei heftigem Wellengang umherkullerten und sich verletzten. Das war eine damals ganz übliche Maßnahme.

Am 29, Oktober verließen beide Schiffe den Hafen. Die Conway wurde ziemlich schnell von San Narciso gepackt und versenkt. Es gab keine Überlebenden.

Die Rhone kam indessen einfach nicht vom Pier los – bis man feststellte, dass der Anker sich in einem Korallenriff verfangen hatte. Statt das als hilfreiche Idee zu betrachten, kappte man das Ankertau und fuhr trotzdem auf das offene Meer.

Das Schiff wurde sorgfältig um ein gefährliches Riff herum gesteuert – doch dann erschien Narciso und drückte den Schiffsrumpf gegen genau dieses Riff, wobei der Kapitän sofort über Bord ging und nie wieder gefunden wurde.

Von etwa 220 Menschen an Bord  überlebten nur 23 Mann, ausschließlich Besatzungsmitglieder. Sie klammerten sich an Masten und Takelage, die aus dem seichten Wasser ragten. und wurden von Fischern gerettet.

Die Passagiere, leider, ertranken allesamt, weil sie ja festgebunden waren. 

Das Wrack der Rhone, gar nicht  tief gelegen, ist heute ein künstliches Riff. Es dient als Taucherziel, ist der Lebensraum zahlreicher Meereslebewesen und war auch schon einmal Filmkulisse, nämlich für den Film DIE TIEFE.

Glücksfaktor: Darauf zu achten, ob ein Anker zu recht festhält …

 

 

 

 

 

 

 


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