Die Stadt Dünkirchen


wurde am 27. Oktober 1662 vom englischen König Charles II.

Charles II.                                                                         Louis XIV.

an seinen Cousin Louis, den König von Frankreich, für fünf Millionen Livres verkauft. (Das wären, so ganz ungefähr, 35 Millionen Euro.)

Charles benötigte offenbar gerade ein wenig Kleingeld und blickte sich gewissermaßen nachdenklich um, wie jemand, der überlegt, welche Teile seines Besitzes er auf den Flohmarkt werfen kann, weil er sie nicht so dringend braucht oder weil er sich sowieso schon öfter drüber geärgert hat.

Dünkirchen ist eine Hafenstadt am Ärmelkanal, gegenüber England. Ihre strategisch günstige Position hat ihr ein unruhiges Schicksal beschert. Bevor sie englisch bzw. französisch war, gehörte sie bereits Flandern, Burgund und den spanischen Niederlanden unter den Namen Dunkerque, Duinkerke, Duunkerke und Dunkirk.

Viel später, im Frühjahr 1940, befand sich hier der größte Teil der britischen Armee eingekesselt, ungefähr 370 000 Soldaten, und die deutsche Wehrmacht war ernsthaft im Anmarsch. Was die Briten brauchten, war ein Wunder, ein Retter.

Und der Retter kam! Er hieß Adolf Hitler, hatte es im ersten Weltkrieg nur zum Gefreiten gebracht, argwöhnte, dass seine Generäle da auf eigene Faust unterwegs waren und hatte das dringende Bedürfnis, ihnen zu demonstrieren, wer der Herr im Haus ist. Also erteilte er persönlich den ‚Halt-Befehl‘, der in die Geschichte einging als eine der dümmsten strategischen Taten aller Zeiten. 

48 Stunden lang verharrten die deutschen Soldaten am Platze, statt weiter vorzurücken und einen grandiosen Sieg zu erringen.

Die verdutzten Briten konnten ihr Glück kaum fassen. In aller Eile starteten sie die ‚Operation Dynamo‘, indem sie den größten Teil ihrer Truppen evakuierten. Sie segelten und ruderten und warfen den Motor jedes Schiffes an, das sie erwischen konnten, um die Männer über die 38 Kilometer Wasser nach Dover zu schaffen. Und nicht nur das: als die Engländer daheim merkten, was da lief, machten sich viele Zivilisten mit Schiffen jeder Art auf, um ihre Jungs rüberzuholen.

Rund 330 000 Mann wurden so gerettet.

Nach zwei Tagen erlaubte die ‚Oberste Heeresleitung‘ dann, Dünkirchen zu erobern …

Glücksfaktor: 73 Jahre Frieden in Europa.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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