Die Triangle Shirtwaist Factory


war eine Fabrik für Hemdblusenkleider in New York. Hier arbeiteten viele junge Frauen, vor allem minderjährige Mädchen aus jüdischen, italienischen und irischen Einwandererfamilien. Die Arbeiterinnen saßen dicht an dicht an langen Tischen mit Nähmaschinen. Sie arbeiteten von 7:30 bis 18:30, täglich außer Sonntags.

Am 25. März 1911, einem Samstag, ereignete sich hier am späten Nachmittag eine Feuerkatastrophe. 146 Menschen starben dabei. Überwiegend, indem sie aus dem neunten Stockwerk auf die Straße sprangen. Dort hatten sich viele sogenannte ‚Schaulustige‘ versammelt und guckten nach oben, ob wohl noch jemand aus den Fenstern geflogen kam, 25 Meter tief.

Im achten Stock war wahrscheinlich ein Zigarettenstummel auf einen Stoffhaufen gefallen. (Was wieder mal zeigt, wie ungesund das Rauchen ist.) Fatalerweise konnten die Mädchen die Türen nicht öffnen. Sie versuchten, mit Wasser aus einigen Waschbecken zu löschen, aber wegen des geringen Wasserdrucks in den Leitungen blieb das erfolglos.

Die Arbeiterinnen aus dem zehnten Stock wurden von Studenten der New York University über das Dach gerettet. Einigen Mädchen gelang es, über die Fahrstühle nach unten zu entkommen – zumindest, solange die noch funktionierten. Sie stellten aber ganz schnell den Dienst ein, vielleicht, weil 30 Mädchen versuchten, sich in eine für 15 Personen konzipierte Kabine zu quetschen.

Doch, es gab natürlich auch eine der berühmten New Yorker Feuertreppen, über die sich Einbrecher immer so freuen, außen am Haus, zum Innenhof. Eine einzige. Die war jedoch verrostet und verrottet und brach nahezu sofort ab.

Doch, die Feuerwehr war auch anwesend. Das nützte nicht viel, denn deren längste Leiter reichte bloß bis zum sechsten Stock. In dem brannte es allerdings nicht, nur im achten, im neunten und im zehnten Stockwerk. Immerhin bemühte sich die Feuerwehr tapfer, bis nach oben hin Wasser zu spritzen und schaffte es nach einer halben Stunde tatsächlich, das Gebäude zu retten.

Vor dem Haupteingang im Flur lag ein Leichenberg. Als man die Räume im achten Stock betrat, fand man viele der Mädchen an ihren Arbeitsplätzen sitzend, wo sie erstickt waren.

Doch, es gab eine Gerichtsverhandlung. Da wurden die beiden Besitzer der Triangle Werke freigesprochen. Man konnte ihnen nicht nachweisen, dass sie etwas von den verschlossenen Türen gewusst hatten, die eine Flucht verhinderten …

Glücksfaktor: Veränderte Arbeitsbedingungen. Zumindest in den meisten westlichen Ländern.

 


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