So oft kommt das auch nicht vor.
Mails – ja. Richtige Post zum Anfassen? Eher nicht. Ja natürlich hat Ernst ein Handy. Warum soll ein Teddybär kein Handy haben? Das wäre diskriminierend und teddyfeindlich.
Heute also: ein dicker Brief. Besser noch, ein Brief, der in Wirklichkeit ein Paket ist. Mit Inhalt. Dabei hat Ernst, soviel er weiß, durchaus nicht Geburtstag. Es ist auch noch nicht Ostern. Ein Geschenk, einfach so!
Schon der Umschlag ist irgendwie neiß. Weiße Blümchenbriefmarken und eine weiße Blume, die lacht und sagt: Heute wird ein schöner Tag! Wenn man den Umschlag auffetzt, springen einen zwei grüne Bonbons an.
Und dann das Geschenk! Das ist nämlich eine Mütze. Jetzt weiß Ernst auch, von wem. Es gibt nur eine Tante in seinem Leben, die strickt, das ist Tante Lore. Die kann lachen mit vielen weißen Zähnen von ganz rechts nach ganz links, das sieht so hübsch aus. Und dann lacht sie viel, das macht gute Laune, wenn man es anguckt.
Also die hat Ernst eine Mütze gestrickt, wunderhübsch, wie eine gekaufte so fehlerlos, aber noch schöner, und vor allem: in HSV-Farben!
Tante Lore weiß nämlich, was Ernst liebt. Einen Traumfänger hat sie ihm schon auch mal gemacht, der hängt immer an der Wand über der Fensterbank, weil, da träumt Ernst am meisten.

„Ernst, wie süß! Damit siehst du aber niedlich aus!“
Ja, nee. So nicht. Ernst guckt cool und, wie sein Name sagt, ernst unter der tollen neuen Mütze hervor. Damit kann man doch auch noch Ende März in Urlaub fahren?
Ach, danke, Tante Lore!
Glücksfaktor: Freundschaft