Esel!


Esel sind kleiner als Pferde, aber ihre Ohren sind viel länger als Pferdeohren. Pferde sind Fluchttiere, bei Gefahr laufen sie davon. Esel dagegen verschrauben ihre Füße, wenn es unangenehm wird, im Boden und bleiben, wo sie sind – und wenn es mitten auf Bahnschienen sein sollte. Dadurch haftet ihnen der Ruf an, stur und dämlich zu sein.

Esel arbeiten überwiegend als Trag- und Zugtiere und sind unfreiwllig an der Herstellung von echter Salami beteiligt.

Als Reittier werden sie jedoch ebenfalls genutzt: Jesus selber saß auf einem Esel, als er in Jerusalem eintraf. Er erfüllte damit eine Vorhersage: Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel…

 

Shakespeare lässt in seinem ‚Sommernachtstraum‘ die Feenkönigin Titania in Liebe zu einem eselsköpfigen Jedermann entbrennen. Allerdings nur, weil ihr Gatte, der Elfenkönig Oberon, wütend auf sie ist und sie dahingehend verzaubert hat. Als Titania wieder zu sich kommt, ist sie entsetzt darüber, dass sie in einen Mann mit Eselskopf verliebt sein konnte – dabei war dieser Kopf bestimmt nicht das Schlimmste an ihm.

 

Betsy Trotwood, die wunderbare Tante des kleinen David Copperfield, liegt mit Eseln, die über ihren Rasen in Dover geritten werden, in einer persönlichen Fede. Sie kämpft dagegen, unterstützt von ihrem Hausmädchen Janet, mit Wasserkaraffen und Schlagstöcken.

 

Einer der Freunde von Pu, dem Bären, ist der liebenswerte, aber melancholische und skeptische I-Aah.

 

Bei den Bremer Stadtmusikanten spielt der Esel eine tragende Rolle, und er ist es, der den deprimierten Hahn, der zum Abend Hühnersuppe werden soll, ermutigt: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall!“


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