Gab es eigentlich mal wirklich Drachen?


Nein! sagt die Wissenschaft, und die hat immer recht. Jedenfalls so lange, bis sie weiterforscht und vielleicht was anderes rausgekommen ist. Drachen, sagt also die Wissenschaft, sind grundsätzlich Fabelwesen, mythologisches Viehzeug. Die Menschen haben sich Drachen bloß ausgedacht, alle miteinander. Und zwar in allen Kulturen zu allen Zeiten, rund um den Globus. 

Ob im alten China oder bei den Sumerern in Mesopatamien, 3000 Jahre vor Christi, ob im klassischen Griechenland oder bei den Wikingern im finsteren Norden, ob in der Bibel oder bei den Azteken – alle waren sich über eins einig: Wenn es einen Schuppenkörper und eine Krokodilschnauze, Fledermausflügelchen und gefährliche Tatzen besitzt und womöglich Feuer  spuckt – dann ist es ein Drache. Hat verschiedene Namen, stammt jedoch aus demselben Stall. Gibt es zwar nicht, ist trotzdem unverkennbar.

Woher kommt diese erstaunliche Einigkeit? Erinnert  die Menschheit sich womöglich weltweit dunkel an die letzten (vielleicht Flug-?)Saurier?

Nein! sagt die Wissenschaft. Unmöglich. Saurier stampften zuletzt vor etwa 65 Millionen Jahren über die Erde, das war’s dann. Und sie hatten ihre Zeit, muss man sagen: ungefähr 200 Millionen Jahre lang. Menschen gibt es man eben seit 300 000 Jahren. Meint die Wissenschaft. Also die können  platterdings keinem Saurier begegnet sein außer im Kino. Drachen-Sagen jedoch entstanden bereits einige Jahre, bevor es Kinos gab. Sicherlich ein Fall von kollektiver Fantasie. 

Sind Drachen grundsätzlich böse? Ebenso schwer zu beantworten. Die Chinesen trauten ihnen  viel Weisheit zu, die Christen hielten so wenig von ihnen, dass sie geradezu zum Symbol des abgrundtief Garstigen wurden.

Der Heilige Georg und Erzengel Michael gehen auf Drachen mit ihren Lanzen oder Schwertern los. Dabei sind die schrecklichen Tiere auf Gemälden oder in Statuen meistens so klein, (ungefähr wie ein Durchschnittshund), dass der Anblick solcher Drachenkämpfe einfach an Tierquälerei erinnert.

Dagegen sehen Smaug und seinesgleichen richtig stattlich aus.

In den letzten Jahrzehnten sind eine ganze Reihe guter, lieber und niedlicher Drachen entstanden in Kinderbüchern und Animationsfilmen. Die Realität und deutsche Volksmärchen kommen schlimm genug rüber, man muss die Kleinen nicht noch mit weiteren beängstigenden Figuren erschrecken. 

Was uns angeht, so haben wir seit Kurzem Rochana II.

Lydia fand vor einiger Zeit eine platte Planke mit Schnauze und mit Drachenschwanz – wenn man sie lange genug anschaute. Was sie benötigte, war ein wenig MakeUp. Das hab ich ihr verpasst, und seit sie trocken hinter den Ohren wurde, hängt sie in Lydias Garten über dem Teehäuschen, direkt unter  dem Dach.

Rochana ist gut, denn sie behütet uns. Aber falls jemand auf die Idee kommt, etwas aus dem Teehäuschen zu stibitzen – dann wird sie garantiert böse!

Glücksfaktor: Drachen, die uns bewachen … 

 

 

 

 

 

 

 


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