Der 19. Februar ist Tag der Wimpern!


Zweieinhalb Jahrtausende vor Christi Geburt schminkten sich die Ägypter vor allem ihre Augen sehr betont. Das hing auch damit zusammen, dass ihr Sonnengott, Ra, als Auge symbolisiert wurde. Darüber hinaus sollte die Farbe vor Insekten schützen, die sich am Auge andocken wollten.

Aber mal abgesehen von religiösen und hygienischen Aspekten sieht es einfach nett aus, wenn in einem Gesicht die Augen betont werden.

Damals stellten oft Priester die grüne und schwarze Farbe her. Sie wurde, wie Kajal, in einer Linie um das Auge herum sowie im inneren Lidrand aufgetragen, die Wimpern selbst nicht besonders betont.

Die Damen im alten Rom tuschten indessen ihre Wimpern mit einem Brei aus Honig und gebranntem Kork.

Nach der Antike dauerte es eine Weile, bis man die Wimpern kosmetisch wieder betonte. Es schien, als wären sie nicht wichtig. Sie waren sogar einige Zeit unerwünscht und galten als bäurisch.

In der Renaissance beispielsweise galt es eine Weile als totschick, sich den Haaransatz fast bis zur Schädelmitte zu rasieren, um eine möglichst ‚hohe‘ Stirn zu zeigen. Außerdem entfernte man die Augenbrauen und – tatsächlich‘ – zupfte sogar die Wimpern aus! Autsch.

Dazu musste der Teint so bleich wie irgend möglich sein. Um das zu erreichen, strichen die modebewusste Dame gern Bleiweiß auf ihr Gesicht. Das war derartig giftig, dass sich andere erstrebte Effekte gern von selber einstellten: Augenbrauen und Wimpern konnten durch die toxische Wirkung ausfallen und verschwunden bleiben, dann war alles weiß und nackt. Das Schönheitsideal einer Kohlmade.

Hier haben wir Elizabeth I. , die jungfräuliche Königin, bleich von Angesicht, wimpernlos, die Brauenbögen werden nur durch die Überaugenwülste – so heißen die nun mal – angedeutet, also die Verdickung des Stirnbeins über den Augenhöhlen. Augenbrauenhaare sind nicht vorhanden. Hätte sie nicht dunkle Augen und rotes Haar, wäre sie vor einer Schneelandschaft nicht zu erkennen.

Im neunzehnten Jahrhundert erhielten die Augen wieder kosmetische Aufmerksamkeit. Eine gepflegte englische Lady des viktorianischen Zeitalters rührte klebrigen Holundersaft mit schwarzer Asche zusammen und bürstete sich die Pampe auf ihre Wimpern, um verführerisch darunter hervor zu blinzeln, so wie Lola Montez …

Schließlich entwickelten hilfsbreite Herren wie Rimmel oder Williams eine Wimperntusche aus Kohle und Vaseline. Die Konsistenz blieb ein Problem, deshalb kam später Seife hinzu. Diese Tusche wurde als kleiner schwarzer Block verkauft, an dem man mit einem nass gemachten Bürstchen schrubbte, um die hergestellte Substanz vorsichtig in die Wimpern zu bürsten.

Weinen war verboten. Seife im Auge tut nicht wohl…

Seit Helena Rubinstein 1957 Mascara in einem Fläschchen mit Bürste verkaufte, hat sich an der Form der Wimperntusche nicht mehr sehr viel geändert. Am Inhalt wird immer noch herumerfunden.

Mascara brennt nicht mehr, falls es aus Versehen ins Auge gerät. Es ist manchmal mit kleinen Haaren angereichert, um die eigenen Wimpern zu verlängern und es enthält fast immer, zumindest bei den kostspieligeren Sorten, viele pflegende Öle. Dadurch werden die Wimpern geschmeidig gehalten.

Es stimmt nämlich schon lange nicht mehr, dass Tusche  die Wimpern brüchig macht.

Als ich sehr jung war, galt es als modisch unbedingt notwendig, sich stark zu schminken und besonders die Augen zu betonen. Nicht nur kräftiges Tuschen der Wimpern fand gewohnheitsmäßig statt, sondern wir Mädels waren auch firm darin, uns einen Bausch künstlicher Wimpern auf den oberen Lidrand zu kleben und einen anderen Bausch in Einzelteilchen zu zerschneiden, die wir mit einer Pinzette und Wimpernkleber auf den unteren Lidrand pflanzten, Stück für Stück. Klingt aufwendiger, als es ist – wie alles, das man häufig macht, geht das zum Schluß Ruckzuck. 

Donald und Daisy übrigens, genau wie Micky und Minnie, könnte man in Großaufnahme oder im Bademantel nicht voneinander unterscheiden, wenn die Damen nicht durch ihre (je Auge 3) Wimpern ausgezeichnet wären …

Glücksfaktor, ab und zu mal: äußere Werte …

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