Gottesdienst auf Malta


am Sonntag in der Gemeindekirche der ‚Dame von Lourdes‘ in San Gwann.

Auf dieser Insel verlaufen die Städte ineinander wie Tuschwasser.

Ganz genau vor der Kirche, acht Minuten, bevor der Gottesdienst anfängt, hält der ambulante Fischhändler mit seinem kleinen Lieferwagen und verkauft frisch gefangene Ware. Lieber das Schwanzstück,das enthält weniger Gräten! Eine Kundin schickt ihren Mann mit dem Fischpaket nach Hause und taucht ihrerseits aus der flirrenden Hitze in die Kirche ein. 

 

Kühl ist es hier auch nicht, aber windig: an jeder der Granitsäulen hängen zwei Ventilatoren, viele andere stehen herum und dürfen eingeschaltet werden. 

Der nach der aktuellen Liturgie grasgrün angezogene Geistliche wird von weißgekleideten Kindern begleitet, die schwere Kerzen stemmen oder Weihrauchfässchen schwenken, während ein Ventilator in der großen Bibel blättert..

Sehr schnell füllt sich die Kirche bis fast auf den letzten Platz: keine Touristen, sondern die Bürger von rundherum. Orgelmusik mit dem Ave Maria und eine lange Predigt auf maltesisch. Alla wird immer wieder angerufen – ja, so heißt Gott auch auf Malta. 

Zum Schluss tritt die Gemeinde in zwei Reihen an und nimmt die Abendmahls-Oblate entgegen,  Noch ein Lied, dann gehen alle nach Hause.

Im Handumdrehen ist die Kirche wieder beinah leer und still.

Nur die Ventilatoren brummen noch…

 

 


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