Da wir gestern über die ersten Sommeräpfel geredet haben, ist es heute Zeit für die Haselnuss.
Irrtümlich nehmen viele Menschen an, sie wäre im Herbst zu pflücken.
Das stimmt nicht. Wenn der Zodiak sich in der Jungfrau befindet, vom 23. August bis 22. September, ist Haselnuss-Erntezeit. (Manchmal, wenn’s ein heißer Sommer war, schon eine Woche eher.)
Mein Vater hat mir die Leidenschaft für Haselnüsse vererbt.
Während meiner Mutter im voraus die Füße wehtaten, was sie hinderte, mitzukommen, nahm er mich auf seine Schultern und wir marschierten los. Zum einen brauchte er sich dann um die Ausdauer MEINER Füße keine Gedanken zu machen. Zum anderen erreichte ich mit meinen kleinen Händen wunderbar die Nüsse in den oberen Zweigen, wenn ich so hoch oben saß.
Hasennüsse wachsen unter Blättern und Ästen, meist in Gruppen von zweien bis zu sechsen, in hellgrünen, zackigen Kleidern. Man benötigt Stoffbeutel, um sie alle nach Hause tragen zu können.
Dort sollte man vorsichtig Ohrwürmer und andere Waldbewohner rausschütteln.
Doch, man kann sie schon essen und muss keineswegs warten, bis sie ‚reif‘ geworden sind. Sie schmecken unvergleichlich so frisch, und haben eine sehr feuchte, knackige Konsistenz.
Meine Freundin Lydia und ich werden in der nächsten Woche, traditionell, in die Nüsse gehen.
Wir kennen da einige spezielle Wege in Tornesch, wo reiche Ernte zu erwarten ist …