Hat Weihnachten was mit Religion zu tun?


Weihnachten ist eine machtvolle Angelegenheit, zumindest in unserem Kulturkreis, und der ist ja ziemlich ausgedehnt.

„Was machst du denn Weihnachten?“ – sicher ziemlich selten garnichts. Jeder macht was. Dies ist das Fest der Familie und der Liebe und überhaupt. Es gibt den Heiligen Abend und den ersten und zweiten Feiertag, es gibt eine riesige Menge von Weihnachtsfeiern im Voraus, seit Anfang November, wenn es sich nicht anders machen lässt, mit All-You-Can-Eat, Julklapp oder Wichtelbescherung, mit Chorgesang oder Festessen. Es gibt Weihnachtsfilme und Weihnachtslieder, Weihnachtsurlaub und Weihnachtsgeld.

Diesem Fest ist schwer zu entgehen. Und wer will das auch? Das Wort Besinnlichkeit wird gern benutzt. Wenn ein Außerirdischer auf die Erde käme und erleben würde, was sich auf den Straßen und im Supermarkt tut, (sogar jetzt, alle mit Impfpass, mit getesteten Nasen unter der Maske), müsste er befürchten, er hätte das Wort »besinnlich« falsch verstanden.

Angehörige anderer Religionen denken normalerweise (ein verständlicher Irrtum), Weihnachten sei das größte Fest der Christenheit. Ist es aber nicht, sondern Ostern, die Sache mit dem Hasen. Übrigens fallen nicht wenige sogenannte Christen selbst darauf herein: Klar ist jetzt das größte Fest, wie jeder bemerken kann! Ist schließlich der Geburtstag von Jesus.

Und da kommen wir an einen Stolperstein. Nichts gegen Braten, Geschenke, Tannenbaum. Her mit Familie, Kerzen und Besinnlichkeit. Aber Jesus? Gläubigkeit hat überhaupt keinen guten Ruf mehr. Wenn dieser Zinnober nicht wäre, wissen viele aufgeklärte und intelligente Menschen (also inzwischen nahezu alle), dann hätten wir Frieden auf Erden. Kein Grund mehr für Streit und Hader. Man könnte sich noch ein bisschen um die Umwelt zoffen, um Tiere ausnutzen oder veganern, um Gendern, Rassismus, Schlafschafe und Querdenker, aber das wären kleine Fische im Vergleich zu den gefährlichen, schädlichen Religionen.

Um an Gott zu glauben, muss man ziemlich beschränkt sein. Zunächst und vor allem: Er ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Ein Typ mit Bart, der nie tut, was man von ihm erwartet und der vor allem nicht verhindert, was unsereiner verhindern würde, wenn er könnte. Aber Gott, bekanntlich allmächtig, könnte doch, wenn er wollte? Wieso also will er nicht? Das macht deutlich, dass es ihn nicht gibt. Zumindest ist er nicht der ‚liebe‘ Gott, und so einen hat man uns versprochen.

Da ist uns der Weihnachtsmann bedeutend lieber, der trägt auch einen Bart, aber er macht, was er soll, nämlich Hohoho und Geschenke verteilen. Hat kaum noch mit Religion zu tun, eigentlich nur mit ungefährlichem Kommerz.

So weit, so klar. Nun könnte man Weihnachten eigentlich abschaffen. Geht aber nicht, jedenfalls nicht von jetzt auf eben, weil es die Wirtschaft ruinieren würde, den etwas weniger besinnlichen Teil.

Insofern und von Herzen: Frohes Fest!

 


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