Hedwig Dohm wurde am 20. September 1831 geboren


Sie hatte 17 Geschwister, und nur den Jungen in der Familie war es vom Vater gestattet, das Gymnasium zu besuchen. Hedwig, sehr zu ihrem Missvergnügen, musste mit fünfzehn Jahren die Schule verlassen und im Haushalt helfen. Das hat sie den Rest ihres Lebens übel genommen. Sie wurde eine leidenschaftliche Frauenrechtlerin.

1853 heiratete sie Ernst Dohm, den vielleicht einzigen Mann ihrer Zeit, der ihre Ansichten und ihr Tun nicht nur billigte, sondern sogar förderte. Dohm war Chefredakteur der satirischen Zeitschrift ‚Kladderadatsch‘.

Ab 1870 schrieb Hedwig Dohm Bücher, die für die damalige Zeit überaus kompromisslose feministische Forderungen enthielten. Das ging selbst einigen überzeugten Frauenrechtlerinnen über die Hutschnur. Helene Lange sagte 1925: „Die Respektlosigkeit und Selbstsicherheit, mit der Hedwig Dohm ihre geistreiche Feder gegen die Männer führte, war vielen noch ganz ‘in der Furcht des Herrn’ erzogenen Frauen zu ungewohnt.“

Aber Hedwig schrieb auch Romane, Novellen und einige Komödien, die im Berliner Schauspielhaus mit Erfolg aufgeführt wurden.

Sie hatte vier Töchter – die älteste war Hedwig Pringsheim, die Mutter von Katja Mann. Dadurch wurde Hedwig Dohm gewissermaßen zur Schwieger-Großmutter des Nobelpreisträgers Thomas Mann, der über sein ältestes Kind an seinen Bruder geschrieben hatte: „Ach – ein Mädchen! Das ist doch nichts Rechtes …“

Glücksfaktor, häufig: ein Lebensthema.

 


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