Heute ist Welt-Katzentag!


Also, das haben wir wirklich mal verdient. Wir (felis silvestris catus) gehören immerhin zu den beliebtesten Haustieren.

Wir haben uns den Menschen früh angeschlossen. Es bot Vorteile, und wir sind recht pragmatisch. Zunächst, etwa vor 9000 Jahren irgendwo in Mesopotamien, haben wir uns (wählerisch und anmutig) am Abfall bedient. Vermutlich sahen wir dabei ganz entzückend aus – wir sind einfach urweiblich, Kater hin, Kater her. Insofern dürfte uns der Mensch mit einem Schälchen Milch und etwas Gekraule dichter rangelockt haben. Und schließlich ins Haus.

Im alten Ägypten hat man uns zu Recht angebetet. Die mächtige Göttin Bubastis, nach der sie eine  ganze Stadt nannten, war eine von uns. Sie stand für Liebe, Schönheit, Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und Fröhlichkeit. Starb in einer ägyptischen Familie zur Pharaonenzeit eine Hauskatze, dann rasierten sich alle menschlichen Familienmitglieder aus Trauer die Augenbrauen ab. Eine schöne Sitte, die eventuell wieder  eingeführt werden sollte.

Den alten Römern waren wir zunächst mal ein wenig unheimlich (und die Schwarzen unter uns blieben es immer). Sie ließen sich lieber durch Frettchen von Ratten und Mäusen befreien. Doch über kurz oder lang gehörten wir zu den Göttinnen Diana und Artemis – später, im hohen Norden, auch zu Freya. Unsere Persönlichkeit, unser Mut, unsere Unabhängigkeit standen für starke Weiblichkeit.  Der Mutterkult war immer mit dem Mond verbunden, und unsere Augen, deren Pupillen so groß und rund sind und sich doch auch zu Schlitzen verengen können, zeigen schließlich die Verwandtschaft mit dem Erdtrabanten.

Die alten Chinesen verehrten uns zutiefst. Sie glaubten, nur der Mensch und die Katze hätten eine Seele. Für sie bedeutete die Katze langes Leben, Glück und Reichtum. Wohl dem Menschen, der einer Katze gehörte.

Im finsteren Mittelalter, als den Menschen der Verstand abhanden kam, ging es uns nicht sehr gut. Plötzlich galten wir als dämonisch, Tiere des Teufels, Begleiterinnen von Hexen. Immerhin nutzten sie unsere ‚magischen Eigenschaften‘, indem sie unsere Körper auf jede denkbare Art zu Medizin verarbeiteten. Ansonsten wurden wir, vor allem wieder die Schwarzen, tausendfach auf Scheiterhaufen verbrannt.

Inzwischen spuckt in zivilisierten Gegenden kaum noch jemand bei unserem Anblick auf die Straße (vonwegen Toitoitoi). Umstritten sind wir jedoch schon: Man nennt uns manchmal herzlos und launisch. Wir sind nunmal selbstbewusste Raubtiere.

Trotzdem leben beispielsweise in deutschen Haushalten ungefähr dreizehn Millionen von uns. (Im Gegensatz zu ungefähr 9 Millionen Hunden.)

Erst in der Kommunikation mit den Menschen haben wir uns unsere angenehme, sanfte Sprache angewöhnt, die dem Portugiesischen ähnelt. Wildkatzen kennen kein Miau.

Ein Mann meiner Bekanntschaft, der ziemlich viel von uns versteht, hat ein wunderbares kleines Buch über uns produziert.

Und er hat mir die netteste Widmung hineingeschrieben, die je eine Katze bekommen hat. Da kannten wir uns noch gar nicht lange …

Wie bitte? Aber SELBSTVERSTÄNDLICH können Katzen lesen!

Glücksfaktor? Schnurrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

 

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