Wer Probleme mit der Nachtruhe hat, der sollte täglich ein wenig umziehen. Ich hab lange nicht so tief und fest geschlafen wie nach all dem Gepacke. Und es ist ja noch lange nicht zu Ende.
Ernst haben wir nicht mitgenommen; er würde sich langweilen und wäre im Weg. Also ist er jetzt bei seinem richtigen Papi, das ist ja auch schön und darüber hat er sich ganz doll gefreut. Wir telefonieren abends.
Irgendwie war es komisch ohne Ernst, schon auf der Fahrt. Das Geplapper fehlt. Als wir über den Rhein gefahren sind, haben wir vergessen zu singen …
Heute früh sind wir in ein Nachbardörfchen gefahren, Bickendorf, um Löwes Motorrad zu holen. Der Mann wandert nicht nur, er ist auch Biker. Die Maschine muss natürlich mit in den Norden.
Weil eine eventuelle Nachmieterin für Löwes Wohnung ab zehn zur Besichtigung erwartet wird, sind wir riesig früh aufgestanden.
Kurz nach acht durch einen duftenden, frischgewaschenen Morgen. Noch ist es warm, nicht heiß. Ich bin über alle Maßen entzückt von der Landschaft, Hügel und Täler mit hingeworfenen Häusern und kleinen Kirchtürmen, alles umgeben von üppigem Grün. Ich finde, wir sollten doch nicht in den Norden ziehen, sondern hier bleiben!
Der Löwe wendet ein, morgens und abends von hier aus zu seinem Job in Hamburg wäre eine etwas lange Anfahrt.
Der Werkstatt-Mann ist noch nicht da und wir wandern ein bisschen in Bickendorf herum. Da steht ein kleines viereckiges Ding, das von sich behauptet, eine Kapelle zu sein:
Aber eine richtige Kirche gibt es auch. Sie schlägt brav um Punkt neun, zeigt jedoch auf ihren Turmuhren, dass sie sich schon weiter fühlt
und etwas wie ein altes Herrenhaus, sehr verwunschen
Schließlich bekommen wir das Motorrad aus der Werkstatt und fahren hintereinander her auf der kurvigen Landstraße durch die idyllische Landschaft zurück nach Bitburg.
Weiterpacken …