Jumbo, der König der Elefanten


starb am 15. September 1885 in Kanada nach dem Zusammenstoß mit einer Lokomotive. Der Elefant fiel um, die Lokomotive fiel auch um und der Lokomotivführer war ebenfalls tot.

Hier steht Jumbo neben Matthew Scott, seinem Wärter. Der war ein großer Mann – aber Jumbo hatte eine Höhe von nahezu 4 Metern!

Als der junge Elefantenbulle in Afrika gefangen wurde, 1861, war er ungefähr ein Jahr alt und einen Meter groß. Da ahnte noch keiner, wie riesig er werden würde. Vier Jahre alt und anderthalb Meter hoch, kam er in den Londoner Zoo und wurde in den anschließenden 16 Jahren die Attraktion und der Liebling des Tierparks. Er wuchs und wuchs und blieb dabei lieb und nett sowie ausgesprochen (menschen)kinderfreundlich. In dieser Zeit trug er, geduldig und sanftmütig, etwa eine Million Kinder durch den Park, darunter auch den kleinen Winston Churchill und den kleinen Theodor Roosevelt, der mit seinem Vater Europa bereiste.

Doch dann kam Jumbo in die Pubertät. Die ist bei Elefanten so ähnlich wie bei Menschen-Männchen, riecht aber noch strenger. Mit der Geschlechtsreife geraten männliche Elefanten (das sollte jeder wissen, der in Begriff ist, sich einen anzuschaffen) immer wieder in einen unberechenbaren, gefährlichen Zustand, der Wochen oder sogar Monate andauernd kann und in dem ihnen, vereinfacht gesagt, das Thestosteron nur so aus dem Rüssel tropft und sie alle guten Manieren vergessen. Nachdem Jumbo zweimal seine Wandlung vom sanften Riesen zum wilden Wüterich gezeigt hatte, war klar: seinen Job als Kinderträger konnte man an den Nagel hängen.

Insofern verkaufte man ihn, zur großen Betrübnis der Engländer, für 10.000 Pfund nach Amerika an den Zirkus Barnum. Im April 1882 kam sein Schiff in New York an. Er wurde mit Konfetti gesprenkelt und musste sich mehrere Musikkapellen anhören sowie etliche Tanzmädchen betrachten, die ihm zu Ehren salutierten, bevor er im Triumphzug durch die Stadt trabte.

Aber da er gerade nicht in seiner gefährlichen Hormon-Phase steckte, nahm Jumbo das Theater gutgelaunt auf und ließ sich zujubeln und mit Zuckerstückchen in die Rüsselspitzen füttern.

Anschließend war er mit Barnums Zirkus unterwegs. Eigentlich konnte er keine Kunststücke, er zeigte nur seinen gewaltigen Körper, das war schon das Eintrittsgeld wert.

Doch dann passierte die Sache mit der Lokomotive – und alles war aus. Wie Jumbo bei dieser Gelegenheit hormonell drauf war, ist nicht bekannt. Wie das bei der Lokomotive war, weiß man auch nicht.

Glücksfaktor: Elefanten an sich bringen Glück. Zumindest, wenn sie nicht in ihrer gefährlichen Hormon-Phase stecken …

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