Komplimente


sind hierzulande nicht so besonders populär.

Wir sind aufrechte, ehrliche Menschen. Wir gehen gern davon aus, dass eine angenehme Bemerkung über unseren Charakter oder unser Äußeres sowieso nur Lüge sein kann.

Denn schließlich kennen wir die finsteren Schluchten unserer Seele und wir haben einen Spiegel, in den wir, morgens aus dem Bett, gucken – soweit wir schon etwas erkennen können. Was wir dort erblicken, verdient wohl kaum einen lobenden Satz.

Traktiert uns trotzdem jemand mit Schmeicheleien (weil er irgendwas von uns will natürlich) wissen wir ihn kurz und knapp in seine Schranken zu weisen: „Geschickt? Quatsch! Meine Schwester kann das tausendmal besser!“ oder „Hübsch? Sag mal, sieht du nicht, dass mein linkes Auge größer ist als mein rechtes?!“ oder: „Schick? Ach Gott, den alten Fummel hab ich vor Jahren geerbt, die Farbe steht mir überhaupt nicht.“

Damit beweisen wir sympathische Bescheidenheit. Der Schleimer wird es sich gut überlegen, bevor er uns noch mal was Nettes sagt.

Ebenso verhält es sich mit dem Lächeln. Lächelt bloß nicht so viel! Es könnte eure Stimmung, oder schlimmer: es könnte die allgemeine Stimmung heben…

Und hier ist ein etwas unbeholfener, mäßig synchronisierter, aber sehr niedlicher kleiner Film zum Thema:


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