Licht in der Nacht


Um Johanni herum – das ist genau jetzt – haben Glühwürmchen ihre große Zeit. Eigentlich sind sie weder Würmchen noch Würmer. Ihr wirklicher Name lautet, sehr zu recht, Leuchtkäfer.

Entweder sitzen sie irgendwo und leuchten. Oder sie fliegen durch die Gegend und schimmern. Was fliegt, sind die Männchen. Was sitzt und den goldgrün funkelnden Popo in die Luft reckt oder sogar damit wedelt, sind die Weibchen. Beides geschieht aus romantischen Gründen.

Das haben wir uns schon gedacht, es sieht ja unbedingt sehr romantisch aus, als ob kleine goldene Sterne herumschweben. Dies ist ein ganz großer Flirt, die Party ihres Lebens. Darauf haben sie sich drei Jahre lang gefreut, als sie noch Larven waren. Jetzt, erwachsen und geschlüpft, bleiben ihnen allenfalls zwei, drei Wochen zum Leben. Man könnte sagen, Glühwürmchen beherzigen wirklich den Grundsatz, zu gehen, wenn es am Schönsten ist.

Das Männchen stirbt, vermutlich lächelnd, direkt nach der Begattung. Das Weibchen nimmt sich noch die Zeit zur Eiablage, bevor es seinem Liebsten ins Grab folgt.

Glücksfaktor, aber auch eine gefährliche, schmerzliche, manchmal tödliche Angelegenheit: Romantik.


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