Bei WIKIPEDIA lese ich: Lippenstiftprodukte sind wirtschaftlich bedeutsam. Der Markt für Lippenkosmetik bleibt auch in Wirtschaftskrisen weitgehend stabil.
Ach, wirklich?
Ich bezweifle, ob der Markt in der derzeitigen Krise stabil bleibt. Früher (früher war im vergangenen Jahr. Das ist urlange her) früher stimmte ich gern den Lippenstift-Ton auf die Farbe meiner Kleidung ab. Rosa Lippenstift zu kirschrotem Kleid sieht doof aus. Orangefarbener Lippenstift zu violettem Pulli tut weh.
All so was kann man sich zurzeit abschminken.
Augen-Make-up, wenn man nicht zu durchgeistigt und zu sehr von inneren Werten durchtränkt ist, geht immer noch, sogar gut. Außer Augen ist schließlich wenig zu sehen in diesem Jahr.
Aber Lippenstift? Bin ich bescheuert? Alles, was passiert, ist, dass ich meine Maske damit von innen beferkele.
Also ich würde befürchten, dass dieser Wirtschaftsfaktor wackelt.
Dafür hat ein ziemlich neuer enorm an Fahrt aufgenommen: hübscher Mund-Nasenschutz aus Stoff! DER wird jetzt nämlich auf das Outfit abgestimmt. Rosa Maske zu kirschrotem Kleid sieht doof aus. Orangefarbene Maske zu violettem Pulli tut weh.
Im Grunde kann man gar nicht genug von den Dingern haben. Eine hellgrüne, schwarzgeblümte Maske sieht schnuckelig aus zu einer dunkelgrünen Bluse. Schwarze Maske zu rotem Mantel: très chic! Doch, der Vergleich liegt wirklich nahe. So, wie früher noch schnell zur Aufheiterung, um einen mehr zu haben, ein hübscher Lippenstift gekauft wurde, so gucke ich derzeit gern das Bündel Masken durch, das am drehbaren Ständer hängt. Der Preis ist etwa der gleiche.
Die Mode lässt sich nicht einschüchtern oder ganz und gar verdrängen. Irgendwie schafft sie es, jeder Lebenslage noch ein wenig Vergnügen abzuquetschen. Würden uns allen morgen weltweit die Haare ausfallen, dann würden wir irgendeine charmante Art finden, unsere Schädel zu dekorieren …
Glücksfaktor: Äußerlichkeiten!